Marokko 2023

Von Düne zu Düne

Tag #05 – 12.03.2023

Ganz grob war der Plan, das Erg Chigaga vom West- bis zum Ostrand zu durchqueren. So wie wir das bereits bei vorherigen Reisen erfolgreich durchgeführt hatten. Die Entfernung ist nicht das Problem, Luftlinie sind das je nach Startpunkt ungefähr 25 Kilometer.

Nur kannst du natürlich über Dünen keine Luftlinie fahren. Zumindest nicht mit vollgepackten Reisefahrzeugen. Dazu kommt noch, dass die Hauptrichtung der Dünen eher für eine Durchquerung von Ost nach West sprechen. Das ist wie beim Segeln mit Luv und Lee. Auf der dem Wind zugewandten Seite bildet die Düne eine flache “Auffahrrampe”, die sich gut befahren lässt. Auf der Lee-Seite fällt die Düne teilweise senkrecht ab. Das es somit einfacher ist, auf der Luv- als auf der Lee-Seite die Düne zu überqueren, erklärt sich von selbst.

Trotzdem fanden wir relativ schnell eine gute Fahrlinie um weiterzukommen. Eine größere Gruppe war am vorherigen Tag unweit unseres Lagers vorbeigefahren. Zwar in der Gegenrichtung, aber die gewählte Spur des Guides der Gruppe sah sehr gut aus. Dieser Spur sind wir gefolgt, bis ein Baum am Horizont unsere Aufmerksamkeit auf sich zog.

Hier hatten wir 2016 nach der Durchquerung des Ergs übernachtet. Die Ecke sieht auch nach 7 Jahren immer noch so aus, mit dem markanten Baum, der sich gegen die Dünen stemmt.

Leider hatten wir durch den Abstecher die schön gelegte Spur verloren und mussten jetzt selber unseren Weg suchen. Ob wir ohne die Ablenkung besser vorwärts gekommen wären, ist müßig zu fragen. Dazu kamen auch wieder die relativ hohen Temperaturen, die sehr schnell Richtung 40° im (nicht vorhandenen) Schatten kletterten.

Jetzt waren wir bei dem Luv – Lee Problem angekommen. Die Dünen wurden auch immer höher und ein paar Stunden später entschieden wir uns dazu, zum Nordrand des Ergs zu fahren um ein neues Camp zu beziehen. Spaß hatten wir natürlich trotzdem gehabt, die Durchquerung des Ergs war damit allerdings leider misslungen.

Für das zweite Camp im Erg fanden wir dann auch eine schöne Stelle zwischen zwei Dünengürteln. Die Piste am Nordrand war weit genug entfernt, so dass unser Lager von dort nicht einsehbar war.

Fotos: Karolin Mohr, Karen Evers, Florian Potrykus, Stefan Großmann