Marokko 2023

Endlich wieder Sand unter den Füßen – Erg Chigaga

Tag #04 – 11.03.2023

Von Foum Zguid aus, gibt es mehrere Möglichkeiten um ins Erg Chigaga zu gelangen. Die meisten Reisenden werden die Hauptpiste bis zum Lac Iriki nehmen. Ich persönlich finde diese allerdings einfach furchtbar. Es ist eine grauenhafte Rumpelpiste. Außerdem ist es doch langweilig dort zu fahren, wo alle unterwegs sind.

So sind wir auch dieses Jahr, auf unserer Tour rund um das Erg Chigaga, bevorzugt den weniger bekannten Spuren gefolgt. Weitere Details finden sich auch in meinen älteren Marokko Berichten.

Wer also nicht über die Hauptpiste zum Lac Iriki rumpeln möchte, der lässt, nachdem Foum-Zguid Richtung Süden verlassen wurde, den ersten Abzweig links liegen. Ungefähr ein bis zwei Kilometer später kommt der nächste Abzweig ins Outback. Vor einigen Jahren konnte man von hier aus auch noch über die alte Dakar-Strecke bis nach Tata fahren. Dieser Teil ist aber inzwischen vom Militär gesperrt worden. Wir haben das 2013 bereits versucht und sind zweimal wieder zurückgeschickt worden.

Die Orientierung ist mit Hilfe von früheren GPS-Aufzeichnungen relativ einfach. Gefunden hatte ich diese Umfahrung das erste Mal vor mehr als 10 Jahren im Tourenführer Marokko der Pistenkuh. Diesen kann ich jedem, der eine Marokko-Tour plant, nur wärmstens empfehlen. Vor allem für eine Premieren-Tour.

Eine der wenigen Tamarisken, die hier noch wachsen, nutzen wir für eine kurze Mittagspause.

Kurz danach treffen wir neben einem Brunnen auf eine neugierige Gruppe Esel, überqueren den Lac Iriki und sehen am Horizont bereits die ersten Dünen.

Der erste Dünengürtel wird dann auch direkt dafür genutzt, die eingerosteten Sandfahr-Skills wieder zu aktivieren. Für Joachim war es sogar die Premiere. Von daher macht es immer Sinn, bevor es tiefer ins Erg geht, etwas zu üben.

Für mich war es auch das erste Mal mit Automatikgetriebe und nach einigen Touren mit dem Nissan Patrol, wieder ohne Starachse vorne. Das fährt sich auf jeden Fall deutlich anders. Die Automatik vereinfacht das Fahren im Sand doch mehr, als ich mir das vorgestellt hatte. Dafür hat die Einzelradaufhängung vorne dann so ihre Nachteile beim Überqueren der Dünen.

Trotzdem war ich überrascht, wie gut sich der Hilux in den Dünen fahren ließ. Ich hatte da vorher doch mehr Bedenken gehabt, vor allem was den Radstand und die ungünstige Gewichtsverteilung angeht. Bei einem Pickup liegt leider, im Reiseoutfit ein Großteil des Gewichts im hinteren Teil des Fahrzeugs.

Ein paar Dünen weiter, fand sich dann auch direkt ein passender Platz für unsere erste Übernachtung im Sand. Nachdem die Temperaturen heute bis an die 40° geklettert waren, freuten sich denke ich alle auf Erholung und niedrigere Temperaturen nach Sonnenuntergang.

Zum Abschluss des ersten Tages in der Wüste gab es ein gemeinsames Abendessen, über dem Feuer zubereitet. Irgendwie waren wir dann auch noch der Meinung, wir müssten diesen komischen weißen Stuhl verbrennen, was inzwischen zu einer Tradition bei unseren Treffen geworden ist.

Fotos: Karolin Mohr, Karen Evers, Florian Potrykus, Stefan Großmann