Dänemark 2023

Jammerbugt und Skagen

Tag #05 – 13.06.2023

Nachdem wir nach einem gemütlichen Frühstück unseren Übernachtungsplatz verlassen hatten, sollte das heutige Tagesziel die Jammerbucht sein.

Die Jammerbucht (dänisch Jammerbugt) ist im Sommer ein beliebtes Ziel bei Strandurlaubern. Früher war die Bucht bei schlechtem Wetter oder Seenebel gefürchtet, da es bis Skagen rauf an der Küste keinen Hafen gab und die Sandbänke der Bucht zu einer Strandung einluden.

Diese Zeiten sind nicht solange her, der Hafen von Hanstholm wurde erst im Jahr 1967 eröffnet, der von Hirtshals 1930. Davor mussten die Fischerboote direkt am Strand ins Wasser gelassen werden und auch wieder an Land gezogen werden. Dieses Spektakel kann man sich heute noch in Løkken anschauen oder vermutlich noch besser in Slettestrand, am südliche Ende der Jammerbugt.

In Slettestrand war auch unser erster Stopp des Tages. Hier liegen auch durchaus größere Boote am Strand, weswegen es auch eine ordentliche Windenanlage gibt. Direkt in Strandnähe gibt es außerdem noch eine kleine Werft, die sich dem traditionellen Bootsbau verschrieben hat. Wenn ich das nächste Mal dort in der Ecke bin, dann möchte ich unbedingt mitbekommen, wie die Schiffe zu Wasser gebracht oder den Strand hochgezogen werden.

Richtung Norden folgt dann der ebenso berühmte Autostrand, der fast bis Rubjerg Knude geht, je nach Gezeitenstand. Kilometerlang geht es immer entlang der Nordsee Richtung Norden. Unterbrochen wird die Fahrt nur vom natürlichen Hafen in Løkken. Wir nutzen den Strand von Rødhus bis nach Løkken. Nördlich von Løkken ist mir persönlich der Strand etwas zu schmal, um dort mit dem Sprinter rumzufahren. Auf Salzwasser in den Radkästen hab ich keine Lust.

Was ganz lustig ist, immer an den Zugangspunkten zum Strand wird es direkt voller – also Autos und Menschen. Entfernt man sich wieder von den Auffahrten, dann hat man den Strand auch gerne komplett für sich alleine. Links und rechts von den Auffahrten wird gerne kuschlig geparkt, sich bloß nicht zu weit vom Auto wegbewegt und gerne der rötliche Bauch in die Sonne gehalten.

Wir fahren bis Løkken und laufen dort etwas durch den Ort. Zum Glück ist noch Vorsaison, von daher nicht zu viel los, aber auch nicht ausgestorben wie im Winter. Løkken hat uns überraschenderweise wirklich gut gefallen. Sehr schöne kleine Sträßchen führen durch den alten Fischerort und wir hätten auch was zum Essen gefunden, wenn wir nicht noch andere Pläne für den Tag im Kopf hatten. Ein Softeis musste aber sein.

Ein Fotostopp bei den Bunkern musste natürlich auch sein.

Weiter geht es relativ direkt bis nach Skagen. Das auf dem Weg dorthin auch noch einige Sehenswürdigkeiten liegen, ist uns bewusst. Wir waren allerdings schon mehrfach zwischen Weihnachten und Neujahr ganz oben in Jütland, kennen deswegen die bekannten Punkte alle und wollten unbedingt Skagen im Sommer einen Besuch abstatten, nachdem wir im Winter schon ein paar Mal im Hafen standen und die leider geschlossenen Fressbuden bewunderten.

In Skagen steuerten wir Poul Eeg Camping an, der am Nordrand liegt. Nach drei Tagen wollten wir gerne eine Dusche haben. Außerdem liegt der Platz so, dass der Hafen und die Innenstadt zu Fuß gut erreichbar sind.

So machten wir uns am frühen Abend auf, zu einem Spaziergang Richtung Hafen. Leider war die Innenstadt von Skagen schon sehr ausgestorben. Hier schließen nach 18 Uhr die meisten Geschäfte, was zu dem Gefühl der ausgestorbenen Innenstadt führt. Den Dänen ist ihre Freizeit wichtig, das ist dann die Begleiterscheinung davon. Wie immer im Leben: “du kannst nicht alles haben”.

Dafür war im Hafen immer noch einiges los und die Fischrestaurants waren gut gefüllt. Genauso hatten wir uns das im Winter immer vorgestellt. Wetter perfekt und Leben im Hafen.

Wir wählten das Jollehuset aus, ganz einfach weil hier noch ein Tisch ganz außen frei war, was mit Hundebegleitung ideal ist. Auf unserem Tisch landeten kurze Zeit später zwei ordentliche Portionen mit Fish & Chips, was wirklich lecker war. Wenn ich vorher gewusst hätte, dass sogar ein Nachschlag im Preis inbegriffen war, dann hätte ich vermutlich über den Tag verteilt deutlich weniger gegessen.

So hatten wir einen schönen Abschluss des Tages und freuten uns nach dem Rückweg auf die Dusche und das gemütliche Bett im Sprinter.