Dänemark 2023

Vom nördlichsten Zipfel, bis an den Mariagerfjord

Tag #06 – 14.06.2023

Was für ein Kontrast, zuerst besuchten wir Grenen, den Ort an der Nordspitze Dänemarks, an dem sich Nord- und Ostsee treffen. Am frühen Abend laufen wir dann schon durch die historische Altstadt von Mariager.

Aber der Reihe nach. Erstes Ziel sollte die Nordspitze Jütlands sein, auch unter dem Namen Grenen bekannt. Hier treffen sich Nord- und Ostsee und hier kannst du im Sommer auch viele Touristen treffen, die von sich selber Fotos machen wollen, wie sie mit einem Bein in der Nord- und mit dem Anderen in der Ostsee stehen. Über die Sinnhaftigkeit will ich mich jetzt nicht weiter auslassen, aber das Treiben ist einfach spaßig anzuschauen. Wir hätten vorher nicht gedacht, dass sich an diesem Punkt hervorragend sogenannte “Street Photographie” betreiben lässt. Oder vielleicht besser “Beach Photographie”?

Wir hatten auf jeden Fall einigen Spaß, unsere Mitmenschen auf den Fotosensor zu bekommen. Vor allem die drei Instagram-Bunnys hatten es uns doch angetan.

Ein echter Hit ist auch der Sandormen, der fußlahme Touristen über den Strand direkt an die Sandspitze bringt. Sozusagen der ÖPNV von Grenen. Also mit dem Trekker über den Strand fahren, dass würde ich auch sofort mal machen wollen (hinterm Steuer natürlich).

Ab hier sollte es nur noch Richtung Süden gehen. Weiter nach Norden wäre auch nur mit einem Schiff möglich gewesen. Wir wollten an der Ostseeküste runterfahren, möglichst dicht an der Küstenlinie, bis nach Mariager.

Südlich von Frederikshavn hat die Strömung breite Sandbänke gebildet. Bei Niedrigwasser liegen hier große Sandflächen trocken, die bei Hochwasser nur knöchelhoch überspült werden. Ein eher ungewöhnlicher Anblick für die Ostsee.

In dem kleinen Jachthafen des Örtchens Asaa legen wir eine kurze Pause ein. Die Zimtschnecken aus Skagen wollen verputzt werden und der Hund freut sich auch immer, wenn er etwas in der Gegend rumschnüffeln kann. Das war dann auch mal wieder so ein schnuckeliger kleiner Jachthafen, mit Wohnmobilstellplatz. Wir lieben diese Plätze einfach, da es immer was zum kucken gibt und sie meistens sehr ruhig liegen (zumindest in Nordjüttland und am Limfjord).

Bei Hals mündet der Limfjord in die Ostsee. Da es hier keine Brücke gibt, muss eine Fähre alle Fahrzeuge auf das gegenüberliegende Ufer bringen. Ich finde solche kleinen Fährfahrten immer sehr schön, da sie zur Entschleunigung einer Reise beitragen.
Die beiden Schiffe auf den Fotos unten, sind übrigens die Eisbrecher Isbjørn und Danbjørn. Die beiden liegen schon seit 2016 im Hafen von Hals. Eigentlich sollten die beiden Geschwister verkauft werden, was aber irgendwie nicht so erfolgreich war. Aktueller Stand: die Eisbrecher sollen verschrottet werden, aber auch das scheint nicht so schnell zu gehen. Solange belegen sie den Liegeplatz im Hafen, rosten vor sich hin und kosten den dänischen Staat die eine oder andere Krone.

Nach der Fähre war es auch nicht mehr weit bis nach Mariager. Bei Hadsund ging es über den gleichnamigen Fjord, so dass wir uns am frühen Abend gegen 18 Uhr die Altstadt von Mariager anschauen konnten.

In der Vergangenheit war Mariager der wichtigste Handelsstützpunkt am Fjord, weswegen der Fjord auch den Namen der Stadt trägt. Heute ist Hobro, am Westende des Fjords gelegen weitaus bedeutender. Mariager befindet sich eher in einem Dornröschenschlaf, was uns allerdings die Möglichkeit eröffnet eine Art Freilichtmuseum zu besuchen.

Als Übernachtungsplatz wählten wir wieder, wie könnte auch anders sein, einen Jachthafen aus. Einige Kilometer östlich von Mariager liegt etwas versteckt der Kongsdal Lystbådehavn. Hier war auch noch ein schönes Plätzchen frei, auf dem wir einen schönen Abend und eine sehr ruhige Nacht verbringen durften.