Westalpen 2019

Überquerung des Col du Parpaillon

Bericht vom 19.09.2019.

Nachdem wir gestern über den Col de la Bonette gefahren waren, suchten wir unten im Tal einen Übernachtungsplatz, der nicht zu weit vom Einstieg zum Parpaillon liegen sollte. Leider war in Jausiers der kleine Campingplatz am Ortsrand bereits geschlossen, so dass wir ein Stück weiter fahren mussten und unterhalb des Fort de Tournoux noch einen offenen Platz fanden.

Da wir bereits in der Dunkelheit unser Lager aufgeschlagen hatten, konnten wir erst am nächsten Tag sehen, was für einen tollen Blick man vom Campingplatz auf die Festung hat.

Florian war von der Umgebung offenbar so fasziniert, dass er sich beim Brötchenschmieren mit einem äußerst scharfen Messer den Finger ansäbelte. Auch beim Camping gilt, die alltäglichen Sachen sind die gefährlichsten! Der Schnitt hat auf jeden Fall gereicht, dass er einen Arzt für die Wundversorgung und zum Nähen aufsuchen durfte. Im Nachbarort wurde ihm so dann auch geholfen, wobei wir uns nach seiner Erzählung immer noch nicht ganz sicher sind, ob er nicht beim Veterinär gelandet ist.

Nach der Aufregung konnten wir dann doch noch, wie geplant zum Col du Parpaillon aufbrechen. Ich war hier bereits 2009 zusammen mit Florian gewesen und hatte die Aussicht als großartig in Erinnerung. Die Strecke ist zum größten Teil unbefestigt und verbindet Châtelard im Ubaye-Tal mit Embrun im Durance-Tal. Am Passübergang dann als Highlight der Scheiteltunnel, der in seinem Inneren gerne vereist ist.

Am Anfang der Strecke geht es noch durch einen schönen Nadelwald. Die Baumgrenze ist allerdings schnell erreicht und die Piste windet sich über mehrere enge Kehren durch ein Hochtal bis zum Gipfeltunnel.

Das eine oder andere Murmeltier konnten wir dabei auch sehen.

Oben angekommen begrüßt einen der Scheiteltunnel, mit seinen markanten Metalltoren, die allerdings schon lange nicht mehr bewegt worden sein dürften. Der Tunnel ist Anfang des letzten Jahrhunderts fertiggestellt worden. Die komplette Verbindung versank allerdings bereits nach kurzer Zeit in der Bedeutungslosigkeit, nachdem der parallel verlaufenden Col de Vars ausgebaut worden war. Für uns ein Glücksfall, denn so blieb diese Strecke in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten.

Es bleibt Zeit für das eine oder andere Foto, wir schauen uns alte Steine an und positionieren die Autos für das obligatorische Gruppenbild. Irgendwie hatten wir bis jetzt auf dieser Tour noch keines gemacht.

Was fehlt jetzt noch? Na klar ein paar Tunnelbilder. Haben wir natürlich auch gemacht.

Die Abfahrt auf der Nordseite ist dann etwas weniger spektakulär und auch deutlich einfacher zu befahren. Der lustige Teil ist eindeutig der südlich des Tunnels gelegene.

Der morgige Tag sollte der letzte unserer gemeinsamen Tour sein. Davor fand sich allerdings noch ein sehr idyllischer Übernachtungsplatz im Wald. Mit Brunnen und Feuerstelle! Was will man mehr?

Im letzten Teil dann das Finale unserer Westalpen-Tour 2019.