Island 2011

Entlang der Nordostküste

Heute wurde ich für das vergleichsweise miese Wetter von gestern entschädigt. Da wusste ich dann auch sofort wieder, was ich an Island so liebe. Nach dem Aufstehen in Vopnafjörður sah es leider noch nicht so aus, dass es besser werden würde als gestern. Immer noch hing dichter Nebel an der Küste. So bin ich dann erstmal etwas planlos weitergefahren, ich wollte es nochmal mit dem Pass über die Hellisheiði versuchen, auf dem ich 2008 rein gar nichts gesehen hatte.

Weit bin ich nicht gekommen, denn schon kurz hinter Vopnafjörður riss der Himmel auf und ich hab den ersten kleinen Parkplatz für einen Stopp genutzt. Dort war auch gleich ein kurzer Wanderweg zur Meer runter ausgeflaggt, also Stativ und Kamera geschnappt und runter gestiefelt. Ich konnte meinen Augen kaum trauen, als ich dort direkt neben der Straße einen tollen Wasserfall sah, den man beim vorbeifahren wahrscheinlich nicht mal registrieren würde. Tief eingeschnitten in den Felsen, fällt der Bach über mehrere Kaskaden ins Meer rein. Die besten Fotos kann man dort zu dieser Jahreszeit wahrscheinlich abends machen, wenn das Wetter passt, denn dann scheint die Sonne genau auf den Wasserfall.

Unten am Meer hab ich mich dann auf einen Felsen gehockt und die Kamera erstmal eine Timelapse-Aufnahme machen lassen. Diese Aufnahmen lass ich immer so ca. 30 Minuten laufen. Auch eine sehr entspannte Art des Fotografierens, denn wenn erstmal alles eingestellt ist, braucht man sich nur noch daneben zu setzen und die Kamera macht den Rest.
So hab ich an diesem Platz, inklusive Wanderung fast 2 Stunden verbracht und bin erst aufgebrochen, als der Nebel wieder reingezogen kam. Als ich gerade losfahren wollte, kam von hinten der inzwischen bekannte Landcruiser aus Bad Segeberg an 😉 . Schon lustig!

Wir sind dann zusammen weiter auf die Hellisheiði gefahren. Das war wirklich ein tolles Erlebnis, denn weiter oben waren wir dann endlich aus dem Nebel raus und man hatte das Gefühl, dass man im Flieger über den Wolken sitzen würde.
Bei so einem Wetter lohnt sich die Fahrt über den Pass auf jeden Fall. Kann ich nur weiterempfehlen. Richtung Südwesten wird die Passhöhe überquert und es bietet sich einem ein toller Ausblick auf die Héraðssandur, das Schwemmsandgebiet, in dem die Jökulsá á Brú und der Lagarfljót das Meer erreichen. Man kann über die komplette Ebene hinwegsehen, bis zu den gegenüberliegenden Bergen. Ein toller Anblick!

Unten angekommen schien dann immer noch die Sonne vom Himmel und wir legten direkt am Fluss eine längere Pause ein. Es war sogar vergleichsweise warm gewesen. Kann natürlich auch sein, dass ich mich inzwischen an die isländischen Temperaturen gewöhnt habe. Aber es waren trotzdem bestimmt 14°, was für die Ecke von Island, Anfang September eher ungewöhnlich ist.
Zum Abschluss des Tages ging es noch durch Egilsstaðir durch, bis zum Campingplatz Atlavík am Lagarfljót. Morgen ist dann mein vorletzter Tag auf Island.