Marokko 2023

Berge, Schnee, Kurven und ein Kaffee. Von Marrakesch bis zum Anti-Atlas

Tag #02 – 09.03.2023

Der Schwerpunkt unserer Reise nach Marokko sollte auf den Dünengebieten an der algerischen Grenze liegen, also dem Erg Chegaga und dem Erg Chebbi, inklusive den Gebieten dazwischen. Um jetzt von Marrakesch in diese Ecke zu gelangen, muss allerdings erst das Atlas Gebirge und im weiteren Verlauf auch noch die Ausläufer des Anti Atlas überquert werden.

Bevor es in die Wüste ging, stand allerdings noch der obligatorische Stopp beim Marjane Supermarkt in Marrakesch auf dem Programm. Die letzte Gelegenheit nochmal in einem Markt mit gewohntem (für uns) Angebot zu gehen.

Als “Tor zur Wüste” hatten wir dieses Mal Foum Zguid ausgewählt. Von Marrakesch könnte man über die N9 und N10 direkt Richtung Foum Zguid fahren. Das ist an einem Tag machbar, ich würde für die ca 320km ungefähr 7-8 Stunden Fahrzeit ansetzen.

Da wir allerdings auch noch etwas im Anti Atlas rumfahren wollten, sind wir der R203 gefolgt, die uns über sehr sehr viele Kurven über den Hauptkamm des Atlas Gebirges geführt hat. Eine wirklich tolle Strecke. Die Passhöhe ist bei 2100m der Tizi n’Test. Auf den Gipfeln des Atlas lag auch noch Schnee, was die Szenerie noch etwas spektakulärer machte. Im Februar war hier noch einiges vom dem weißen Zeugs runtergekommen.

Jedes Mal ist es interessant, auch wenn es bei mir schon die sechste Wiederholung war, wie sich nach der Überquerung des Atlas die Landschaft ändert. Es wird immer trockener und es lässt sich schon ein Hauch der Wüste spüren.

Überraschenderweise fanden wir uns nach den 1000 Kurven plötzlich in einer Ebene wieder, die sich Richtung Westen bis an die Küste bei Agadir erstreckt. An der N10 angekommen, gönnten wir uns erstmal eine Kaffeepause, an einem der immer wieder auftauchenden Verkaufsmobile. Das muss übrigens eine neue Entwicklung sein. Bei der letzten Reise 2018 waren mir noch nirgendwo die kleinen Kastenwagen, mit Siebträgermaschine im Kofferraum aufgefallen. Im Norden und an der Küste, stehen die Jungs gefühlt alle paar Kilometer rum.

Laut unseren Kaffee-Experten in der Gruppe ist das Produkt, was hinten aus den Kastenwagen rauskommt sehr gut.

Weiter ging es Richtung Osten auf der N10 bis nach Taliouine. Hier ist auch die letzte Tankstelle, bevor es ins Outback des Anti-Atlas gehen sollte.

Direkt am Ortsausgang, neben der Tankstelle ist der bekannte Camping Toubkal, der von außen wirklich gut aussieht. Unser Sinn stand uns aber eher nach der ersten Übernachtung in der Freiheit.

So sind wir dann auch noch einige Kilometer weiter gefahren, bis an den Startpunkt unserer geplanten Tour, die uns am kommenden Tag quer über den Anti-Atlas und durch versteckte Oasen führen sollte. Kurz vor Sonnenuntergang fanden wir endlich einen passenden Lagerplatz für die Nacht.

Fotos: Karen Evers, Florian Potrykus, Stefan Großmann