Marokko 2015

Pleiten Pech und Pannen

… oder erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Was hatten wir uns noch gleich heute vorgenommen? Es sollte in Richtung Er Rachidia gehen, was von der zu fahrenden Strecke schon ein ordentliches Stück wäre.

Kurz vor Kenitra war dann aber Ende mit Plan, der Toyota wollte nicht mehr mitspielen. Von hinten bekam ich den Funkspruch, der Motor würde komisch laufen und hätte auch nicht mehr die vollständige Leistung. Die Diagnose war dann auch recht schnell gestellt, der Motor läuft nur noch auf 3 Zylindern. Warum konnten wir nicht so genau feststellen. Aber bei dem Motor war eigentlich gleich der Verdacht, dass hier ein Injektorenproblem vorliegen könnte.
Für die „Nicht“-Insider: es ist derselbe Motor, der auch mir im Juni, bei ähnlicher Fahrleistung um die Ohren geflogen ist.

Wir haben uns dann dazu entschlossen, den Toyota nach Rabat zur Werkstatt „Monte Carlo“ schleppen zu lassen. Die Werkstatt wird von einem Marokkaner geführt, der sehr lange in Deutschland gelebt hat. Für uns der Vorteil, dass die Verständigung kein größeres Problem ist.

Für die Jungs war schnell klar, dass sie in den Motor reinschauen müssen. Das bedeutet dann, der Zylinderkopf muss runter – leicht gesagt, schwer getan, denn das Freilegen des Motors dauerte ca. 4 Stunden.
Zum Vorschein kam dann ein Kolben mit Loch – quasi der Worst-Case. Ich bin mir mit Jörn relativ sicher, dass das nur ein tropfender Injektor verursachen kann. Die Injektoren sahen aber optisch völlig OK aus, aber was heißt das schon?

Die Injektoren hier wechseln zu lassen, macht wenig Sinn. Deswegen soll jetzt der defekte Kolben ausgetauscht werden, die Laufbuchsen an den restlichen Zylindern werden auch noch getauscht, da verschlissen. Da das ca. 3-4 Tage dauern wird, haben sich Marlies und Jörn jetzt für eine Woche einen Landcruiser gemietet, den wir morgen in Empfang nehmen werden. Kommenden Mittwoch wird dann der J12 wieder in Rabat abgeholt.
Wenn jetzt alles so klappt, wie geplant, dann werde ich zu dem Zeitpunkt in Zagora sein und Team Gogol wird sein Auto abholen. Mal schauen, wie das alles so klappt, eins nach dem Anderen!
Wir werden dann wohl in den nächsten Tagen mal ausprobieren, wie sich ein serienmäßiger Land Cruiser so in der Wüste schlägt.

Ergänzung nach der Reise:

Weitere Details zu dem Motorschaden findet der interessierte Leser im Forum der Landcruiserfreunde. Um es kurz zu machen, es war vermutlich kein Schaden, der durch einen defekten Injektor hervorgerufen wurde, sondern wahrscheinlich Materialermüdung oder ähnliches. Ob zuerst der Riss im Kolben war, oder zuerst das Loch lässt sich vermutlich nicht mehr 100%ig sagen.