Marokko 2012

Zagora – Foum Zguid

Samstag und Sonntag sollte es nochmal für zwei Tage in die Wüste gehen. Als Anschlusstour zur vorherigen bietet sich die Piste von Zagora, bzw. Mhamid nach Foum Zguid an.

Durchquert wird dabei das Erg Chegaga, wenn man mag und der Lac Iriki. Da wir am Samstag etwas länger zum Aufbruch benötigten, war die Strecke auch nicht an einem Tag zu schaffen, so dass wir eine Zwischenübernachtung im Dünenfeld einplanten.

Vorher machten wir aber noch einen kurzen Ausflug zu einer örtlichen Werkstatt, 20DH für Kardanwelle abschmieren und Luftfilter ausblasen erschienen mir als gut angelegtes Geld. Der Besitzer hatte uns bereits vorgestern bei der Einfahrt nach Zagora „zufällig“ aufgegabelt und angeboten, dass wir doch mal in seiner Werkstatt vorbeischauen sollten. Da man in Marokko nach zwei Wochen doch zu einem eher misstrauischen Reisenden wird, hatten wir erstmal vor, das Angebot zu ignorieren. Am Samstag war der Kollege aber wieder auf dem Campingplatz, welch ein Zufall 😉 und ganz begeistert vom Jeep Wrangler. Wirklich auskennen tat er sich aber mit dem Toyota, was mich nicht wirklich wunderte, da hier doch einige 120er rumfahren.

Nachdem er dann zum dritten Mal angeboten hatte, die Kardanwelle abzuschmieren und den Sand wegzumachen und auch noch den Preis nannte, dachte ich mir, kann doch mal interessant sein, sich eine marokkanische Werkstatt anzuschauen. Letztendlich war es dann auch interessant, da der Kollege völlig 4×4-verrückt ist, sich sehr gut mit Zubehör auskannte und auch eine gute Arbeit ablieferte. Mitunter ist es halt doch richtig schwierig zu unterscheiden, wer dich hier verarschen will oder wer es wirklich ehrlich meint.

Nun aber ab auf die Piste 😉 . In Mhamid noch durch die Tourischlepper gekurvt, die ihre wichtigen Dienste als Führer in die gefährliche Wüste anbieten und schon hatten wir wieder unsere Ruhe 😉 . Keine Souvenirverkäufer mehr und die üblichen Schnorrer waren auch nicht mehr zu sehen.

Es ging dann auch gleich gut los, denn man erreicht sehr schnell die Ausläufer des Erg Chegaga und fährt auf einem weichen Sandtrack. Hat richtig Spaß gemacht dort durchzufahren.

An einer Stelle hab ich mal nicht richtig aufgepasst und schon schwupps stand die Fuhre. Florian konnte mich aber schnell per Bergegurt rausziehen.

Später kam dann natürlich was kommen musste, ich wollte noch etwas tiefer rein in die Dünen um ein cooles Foto zu bekommen. Resultat war, dass es ein cooles Bergungsfoto gab. Da ich mal schauen wollte, wie man sich denn selber bergen kann, wurde mal kurz die Schaufel geschwungen und der Luftdruck noch weiter abgesenkt. Waren dann irgendwas um die 0,8 Bar. Danach gings dann auch wieder ohne Bergegurt aus dem Loch raus 😉 .

Gegen 17 Uhr hatten wir dann genug vom rumkurven am Rande des Dünenfeldes und suchten uns einen netten Übernachtungsplatz in den Dünen. Leider war das Wetter bereits den ganzen Tag nicht so toll gewesen, abends wurde es dann immer schlechter, mit ständig wechselnden Winden und Regenschauer. Echt klasse, da bin ich mal in der Wüste und es regnet. Der Wind blieb auch die ganze Nacht über beständig, so dass an ruhigen Schlaf nicht zu denken war.

Dementsprechend waren wir dann am Sonntag auch früh aus den Federn und bereits gegen 8:30 Uhr wieder auf der Piste. Für unsere Verhältnisse sehr früh!

Der Sandtrack war nach ein paar Kilometern zu ende und vor uns breitete sich die Ebene des Lac Iriki aus. Da dieser, wie die amerikanischen Salzseen i.d.R. ausgetrocknet ist, konnte sich eine feste, weitgehend ebene Fläche bilden, auf der man richtig schön die Karre fliegen lassen kann.

Dadurch waren die verbleibenden Kilometer der Tour relativ schnell hinter uns gebracht. Es folgte noch ein sehr nerviges Pistenstück bis nach Foum Zguid, das gleichzeitig Wellblech und Rumpelpiste ist. Leider lässt sich dieser Abschnitt nicht umgehen, da muss man einfach durch.

Dadurch waren wir bereits gegen 12 Uhr am Tourziel und steuerten den sehr einfach Campingplatz im Ort an. Hinterher stellten wir dann fest, dass die wir die Tour ohne Probleme noch hätten verlängern können und auf einer weiteren Piste bis nach Tan Tan hätten fahren können. Dabei wäre uns auch das Stück Rumpelpiste erspart geblieben. Bringt natürlich nichts, zu spät ist zu spät!

Morgen geht es dann auf unsere voraussichtlich letzte Pistentour für diesen Urlaub. Wir sind jetzt bereits sehr weit südlich und müssen uns spätestens am Mittwoch wieder Richtung Norden bewegen.