Marokko 2012

Merzouga – Zagora

Die Piste von Merzouga nach Zagora ist anscheinend einer der Klassiker, denn jeder der uns in Merzouga angequatscht hat, fragte ob wir weiter nach Zagora wollten.

Die Schilderungen der Piste waren dann auch entsprechend drastisch – kilometerlang durch  Queds fahren, Fech-Fech Sand durch den man nicht durchkommt, viele Pistenspuren etc….. Letztendlich geht es natürlich immer darum, einen Führer zu vermitteln, der einem gegen Kohle den Weg zeigt, den wir eh schon auf dem GPS haben 😉 .

Überhaupt scheint durch die modernen GPS-Geräte mit Kartenansicht eine komplette Zunft in ihrer Existenz bedroht zu sein – die Wegführer 😉 . Ausgerüstet mit den entsprechenden Tracks und Kartenmaterial ist es kein Hexenwerk mehr, den richtigen Weg zu finden, wenn man sich nicht zu dämlich anstellt. Ich hatte auf jeden Fall unterwegs nie das Gefühl, ich wüßte nicht mehr, wo es weitergeht.

Obwohl natürlich viele Schilderungen stark übertrieben sind, ist die Piste nicht ganz einfach zu fahren. Bis zu unserem Übernachtungsplatz hinter einer riesigen Wanderdüne gab es allerdings einige Auberges und jede Menge Gegenverkehr.Man war also nicht  wirklich alleine unterwegs. Da sind mir einige einsamere Pisten aus Island im Gedächtnis.  Am zweiten Tag waren wir dann bis zur Strasse  nach Zagora fast komplett alleine unterwegs. Außer zwei Kontrollpunkten durch Grenzer und  einer Gruppe Quadfahrer ist uns niemand begegnet.

Wir haben es uns am ersten Tag übrigens nicht nehmen lassen, in einem kleinen Dünengebiet ein bißchen zu spielen. Hat Spaß gemacht, auch wenn wir uns mal an einer Stelle beide festgefahren hatten. Aber das gehört auch dazu. Das schöne an diesen Dünen, wir waren komplett alleine und konnten uns auch festfahren, ohne das jemand mit seinem Mofa angetuckert kam und seine Dienste anbot 😉 . Das kann dir in Merzouga nicht so schnell passieren.

Noch kurz ein Satz zu Merzouga: für meinen Geschmack viel zu touristisch, jede Menge Jungs in Tuareg-Kostüm, die Wüste spielen. Da kann ich wirklich drauf verzichten. Dafür ist das Erg Chebbi allerdings auch ein beeindruckendes Dünengebiet, vergleichbares gibt es aber auch weiter  südlich, allerdings dann ohne aufdringliche Führer. Wer Quad- oder Kameltouren machen mag,  kann das übrigens auch bei einigen Auberges, die  neben der Piste stehen buchen. Das Erlebnis dürfte weitaus authentischer sein.

Ich kann die Route, so wie wir sie gefahren  sind nur empfehlen, sehr abwechslungsreich und es wird nie langweilig!

Der 23. ist dann nochmal Ruhetag in Zagora, bevor  es für zwei weitere Tage durch die Wüste  geht, dann ins Erg Chegaga.