Marokko 2012

Über den Antiatlas bis nach Agadir

Ein letztes Mal sollte es für diesen Urlaub auf die Piste gehen. Auf einer abenteuerlichen Strecke wollten wir nördlich von Foum Zguid den Antiatlas überqueren und am Ende der Route bis nach Agadir durchfahren.

Bereits vorher hatten wir für diese Strecke zwei Tage eingeplant, also eine Zwischenübernachtung im Outback. Kurz hinter Foum Zguid ging es runter vom Asphalt auf einem zuerst sehr gute Schotterpiste. Im weiteren Verlauf wurde diese aber immer schlechter, je weiter wir ins Gebirge vordrangen.

Der Abstieg vom ersten Pass erfolgte dann über eine alte, sehr aufwendig gebaute Piste. Über weite Strecken wird dieser Abschnitt von groben Stützmauern getragen, die wahrscheinlich mal in Handarbeit errichtet wurden. Die Stützmauern sind zum großen Teil auch noch gut erhalten, nur in einigen Abschnitten erkennt man, dass sich anscheinend niemand mehr um diese alte Passstraße kümmert. Außer einer französischen Touristentruppe mit vier Geländewagen haben wir auch für Stunden niemanden gesehen, was in Marokko schon fast erwähnenswert ist 😉 .

Im Tal unten angekommen, erschlossen wir uns nach der Durchquerung von zwei Queds das Nachtlager auf einer weiten Ebene aufzuschlagen. Abends verschwand dann auch der Wind, so dass wir wieder einmal einen schönen Lagerplatz gefunden hatten.

Höhepunkt des zweiten Tages war zweifelsohne die Durchquerung von Aguinan, einem Ort, der in einem tief eingeschnittenen Tal liegt, die Häuser quetschen sich alle irgendwo an die Hänge, unten im Tal liegt eine wunderschöne Palmenoase. Im Schatten der Palmen gedeihen Weizen und Reis. Für die Augen war es mal wieder eine Wohltat etwas grünes zu sehen und nicht nur verbrannte Büsche.

Gleichzeitig war die Fahrt durch Aguinan die bisher engste Ortsdurchquerung, die ich bisher auf allen Reisen erlebt habe. Es ist mir auch noch nie passiert, dass ich zur Befahrung einer Dorfstraße die Untersetzung benötigte. Irgendwann wurde es aber so steil und schmal, dass mir die Untersetzung einfach sicherer erschien, da sich dann das Auto einfacher fahren lässt.

Zum Abschluss unseres Urlaubs auf jeden Fall nochmal ein optisches Highlight. Danach ging es nur noch über Asphalt Richtung Agadir (was in Marokko auch ein Abenteuer sein kann) zu einem netten Campingplatz, der von einem französischen Ehepaar geleitet wird (Paradis Nomad). Man fühlte sich auch sofort wieder wie in Südfrankreich. Kann ich nur weiterempfehlen, auch das Abendessen!

Damit nähert sich unser Urlaub so langsam seinem Ende. Von Agadir aus wollen wir über die Autobahn in einem Tag bis nach Tanger rauffahren, was sehr gut geht. Viel wird es also nicht mehr zu berichten geben, weswegen ich das Reisetagebuch an dieser Stelle schließe. Ich hoffe, dass es für alle Mitleser wieder mal interessant war.