Island 2011

Wieder in den Norden

Das Wetter treibt mich gerade etwas vor sich her 😉 . Ich wäre gerne am Kerlingarfjöll geblieben und dort etwas rumgelaufen, aber in dichten Wolken macht das einfach keinen Spaß. Weiter oben hat man einfach garnichts mehr gesehen 🙁 .

Nach dem studieren des Wetterberichts hab ich mich dann dazu enschlossen, die Kjölur Richtung Norden zu verlassen. Die Kjölur, was für eine Scheisspiste! Waschbrett der übelsten Sorte, das hier wirklich viele freiwillig mit dem PKW herfahren kann ich nicht verstehen. Überall liegen scharfkantige Reifenfresser rum und das Waschbrett dürfte mit kleinen PKW-Reifen noch schlechter zu befahren sein, als mit meinem Wagen. Sogar 2 Wohnmobile aus Holland hab ich heute überhohlt. Da faßt man sich wirklich an den Kopf, ob dieser Blödheit. Das waren sogar noch Vollintegrierte, also so Joghurtbecher auf Rädern. Da muss doch innen hinterher alles verzogen sein. Einer hat sich prompt einen Platten gefahren. Wen wunderts? Aber genug gewundert 😉 .

In Höhe von Hveravellir besserte sich das Wetter etwas, so dass ich mich zu einem Stopp durchringen konnte. Der Parkplatz war zum Glück nicht zu voll, nur die obligatorischen Busse hatten mal wieder ihre Ladungen ausgespuckt. War echt schwierig ein Foto zu machen, ohne eine GoreTex-Jacke im Bild zu haben. Massentourismus für GoreTex-Jacken 😉 .

Wenn man allerdings etwas vom Hotspot in die Landschaft reinläuft, dann ist man plötzlich alleine, und kann die Ruhe des Hochlands genießen. Die GoreTex-Jacken rennen ja alle auf einem Punkt rum und stehen sich gegenseitig im Foto.

Mit Vesperpause dauerte der Stopp dann trotzdem fast zwei Stunden. Also so schlimm war es dann auch nicht 😉 . Kurz hinter Hveravellir wird die Piste dann zum Glück besser. Ich vermute mal, dass die meisten von Süden her kommen, nur nach Hveravellir und vielleicht noch zum Kerlingarfjöll fahren und dann wieder zurück. Dann noch die Busse aus dem Süden hin und zurück und ungeeignete Kleinwagen, die an jeder Steigung mit der Traktion kämpfen. Deswegen auch der bescheidene Zustand.

Am Blöndulón bin ich dann auf die F756 gewechselt, da ich gerne in Varmahlíð übernachten wollte. Der Abschnitt ist wirklich ein Tipp wert. Eine sehr schöne, einspurige Piste, die mitten durch die Berge führt. Endlich konnte ich wieder langsamer fahren und auch etwas die Landschaft genießen. Auf der Kjölur ist man ja die ganze Zeit wie ein Gestörter unterwegs, um wenigstens halbwegs, durch höhere Geschwindigkeit, über die Waschbretter zu gleiten. So macht Island gleich viel mehr Spaß! Da war ich dann auch wieder froh, dass ich gestern den Jeep-Track zum Kerlingarfjöll genommen hatte.

Zurück zur F756 – irgendwann kurz vor Ende steht man dann oben in einem Hochtal und hat einen genialen Ausblick auf die Küste und auf Varmahlíð. Dort bin ich dann, auf den mir bereits bekannten Campingplatz gefahren.