Island 2011

Erster Tag auf den Färöern

Hafen von Gjógv

Leider bin ich heute früh von Baustellenlärm neben dem Campingplatz geweckt worden. Sowas muss eigentlich am ersten richtigen Urlaubstag nicht sein, aber da können die Jungs auf der Baustelle auch nichts dafür.

Programmpunkte für heute? Mal kucken was es so zu sehen gibt 😉 . Einen richtigen Plan hab ich nicht. Ich hatte mir vorher schon vorgenommen, dass ich mir in aller Ruhe die Färöer anschauen wollte, ohne spezielle Vorplanung. Einfach mal kucken, was es außer der Hauptstadt Thorshavn alles zu entdecken gibt.

Bereits 2008 hatte mir die Hauptstadt, bei unseren kurzen Besuchen sehr gut gefallen, weil sie bei mir einen sehr entspannten Eindruck hinterlassen hatte. Dieses trifft auch uneingeschränkt auf den Rest des Landes zu. Bei 48.000 Einwohnern, scheint es einfach keinen Grund zu geben, sich gegenseitig zu stressen. Etwas von dieser Mentalität würde den Deutschen sicher nicht schaden 😉 .

Um also keinen Stress aufkommen zu lassen, ließ ich mir mit aufstehen, frühstücken, einkaufen gehen und tanken viel Zeit. Positiver Nebeneffekt beim Tanken, die Färöer haben die günstigsten Spritpreise aller skandinavischen Länder. Umgerechnet hab ich für den Liter Diesel 1,25 Euro gezahlt.

Direkt danach wollte ich den Norden erkunden. Ist ja alles nicht weit! Leider zeigte sich das Wetter von seiner dunklen Seite. Es hingen sehr schwere Wolken in den Tälern der Insellandschaft. Zum Glück ließen sie nur ab und zu mal einen paar Regentropfen runterfallen, so dass es trotzdem eingermaßen erträglich war. Zum fotografieren hätte ich mir manchmal etwas mehr Licht gewünscht.

Wie sind denn nun die Färöer so? Wie ist mein Eindruck nach einem Tag rumschauen? Ich kam mir oft vor, wie in einer Modelllandschaft. Immer wieder kleine Dörfer, mit schönen bunten Häuser, die es irgendwie schaffen, sich an die Felsen zu klammern. Überraschend auch für mich, dass die Besiedelung dichter ist, als ich mir das vorher vorgestellt hatte. Im Kopf hatte ich eher sowas wie die Westfjorde auf Island. Während auf Island die Westfjorde eine sterbende Region sind, die sich immer mehr entvölkert, hatte ich hier den Eindruck überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil! Die Dörfer und “größeren” Siedlungen machen alle einen sehr lebendigen Eindruck.

Für die Chronik, ich war in Tjörnuvik, danach in Gjógv und von dort aus wieder runter in den Süden von Eysturoy nach Æðuvik, zu meinem heutigen Campingplatz.

Tjörnuvik ist ein kleines Dorf am Nordende von Streymoy, der Hauptinsel. Es ist umgeben von bedrohlich wirkenden Bergen, hat aber trotzdem seinen ganz eigenen Charme. Dazu gehört auch ein traumhafter Sandstrand, mit einem einmaligen Ausblick auf die Bucht. Wäre das Wasser hier nicht so kalt … 😉 .

Gjógv ist wahrscheinlich eines der Vorzeigedörfer auf den Färöern. Es liegt am Nordende von Eysturoy, auch am Ende eines kleinen Tals. Bekannteste Sehenswürdigkeit ist der alte Hafen der Siedlung, der allerdings inzwischen versandet ist. Schaut euch einfach unten die Fotos an, dann erklärt sich der Status wahrscheinlich von alleine. Ich hab mir sogar die Mühe gemacht, auf einen Hügel oberhalb des Hafens zu rennen, um noch ein paar Fotos von oben machen zu können.

Letzte Station dann Æðuvik mit diesem traumhaften Campingplatz. Ich bin den beiden Diesings wirklich dankbar für diesen Tipp, denn der Platz liegt einfach genial. Man hat einen direkten Blick auf das Meer und wettertechnisch, scheint das hier die Sonnenecke der Färöer zu sein. Das hatte auch der Besitzer des Platzes bestätigt. Er meinte auch zu mir, ich wäre ein Jahr zu früh, denn für die nächste Saison hätte er ein Sanitärgebäude mit Duschen in Planung. Auch wieder so ein entspannter Inselbewohner 😉 . Fragt mich, ob das Internet gut funktioniert, denn sein WLAN-Hotspot ist natürlich offen, warum denn verschlüsseln, dann kann ihn doch keiner nutzen 😉 . Ganz ehrlich, wenn ich in der Ecke hier wohnen würde, würde ich mir die Mühe auch nicht machen.

Wie sieht der Plan für morgen aus? Genauso wie heute, ich hab keinen 🙂 . Mal kucken worauf ich Lust und Laune habe.