Skandinavien 2010

Aus der Wildnis nach Lindesnes an der Südküste

Preikestolen

Wie gestern bereits vermutet, war uns das Wetter heute nicht passend genug, um auf den Preikestolen zu stiefeln. Der Sturm, der uns schon die zweite Tageshälfte vom Mittwoch begleitet hatte, blies immer noch mit unverminderter Stärke. Bei solchen Bedingungen macht es überhaupt keinen Sinn eine Wanderung anzutreten, da unserer Meinung nach ein betreten des Felsplateaus auf dem Preikestolen einfach zu gefährlich ist.

Lustigerweise ist aber gleichzeitig nicht wirklich kalt, sondern von den Temperaturen eher mild. Die letzten 3 Tage waren die Wärmsten unserer bisherigen Reise, die sich übrigens dem Ende entgegen neigt 🙁 . Gestern hatten wir z.b. am Hardangerfjord über 20°. Da wäre bestimmt einige Besucher im August dankbar drüber gewesen.

Wo es allerdings doch recht kühl war, war auf unserem windigen Übernachtungsplatz in der Wildnis. Obwohl wir uns in den Windschatten verkrümelt hatten, rüttelten die Böen das Dachzelt doch immer wieder ordentlich durch. So kann man natürlich nicht wirklich gut schlafen. Da ich aber schon einige Stürme im Bodenzelt erlebt habe, muss ich doch feststellen, dass sich so ein Sturm im Dachzelt besser aushalten lässt. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man den Wagen in den Wind stellt. Da der Zeltstoff fast winddicht ist, stören vom Wind nur noch die Geräusche, das Gerüttel am Wagen und das Geflattere des Zelts,wenn mal wieder eine Böe einschlägt.

Aber mal zurück zum heutigen Tag: da wir den Hauptpunkt abgeblasen hatten, stellte sich die Frage, was nun? Wir haben uns dann letztendlich dafür entschieden, gleich zur Südküste runter zufahren, so dass wir am morgigen Freitag nochmal einen ruhigen Tag verbringen können, bevor es am Samstag wieder zurück geht.

Ziel sollte die Halbinsel Lindesnes sein. Auf ihr liegt auch der gleichnamige Leuchtturm, der die südlichste Spitze des norwegischen Festlands markiert. Den Leuchtturm selber kann man tagsüber bis 17 Uhr besichtigen, danach leider nicht mehr, dafür muss man keinen Eintritt mehr zahlen, um aufs Gelände zu gelangen. Da wir nach 17 Uhr vor Ort waren, traf das auch auf uns zu 😉 .

Leider hat sich auf der Anfahrt über die E39 mal wieder meine negative Meinung zu Südnorwegen bestätigt. Die Landschaft ist eher langweilig, die Städte wenig ansehnlich und insgesamt ist es mir einfach zu voll. Zum Urlaub machen ist die Südküste m.E. einfach der falsche Platz.

Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen und dazu zählt Lindesnes und auch der Campingplatz auf Lindesnes, auf dem wir für diese Nacht bleiben werden. Er liegt wunderschön direkt am Meer, zwischen Felsen. Leider ist die Lage bei Sturm natürlich nicht so toll, so dass wir ausnahmsweise mal keinen Platz am Wasser gewählt haben, sondern uns in den Windschatten verzogen haben.

Angeblich soll der Wind bis morgen nachlassen, dafür soll es dann zu regnen anfangen. Lassen wir uns mal überraschen! Ich hätte auf jeden Fall nichts dagegen, wenn der Wind heute Nacht nachlässt, der Regen stört mich erst mal nicht, solange ich schlafe. Morgen dann bitte noch ein letztes Mal trockenes Wetter, so dass wir auch mit dem Freitag noch was anfangen können.