Westalpen 2009

Sommeiller

Bericht vom 09.09.

Wenn man in Salbertrand auf dem Campingplatz ist, dann sollte man auch auf den Sommeiller fahren, sofern das Wetter paßt. Bei schlechtem Wetter dürfte das Erlebnis “3000 Meter” eher öde sein.

Es war die letzte Tour, die Miriam und Andreas mitfahren konnten, deswegen sollte es auf den höchsten legal anfahrbaren Punkt in den Westalpen gehen. (Im Aostatal könnte man noch höher hinaus fahren, ich bin mir aber momentan nicht sicher, ob das legal möglich ist.)

Das besondere am Sommeiller: man kann mit dem Auto bis auf 3000 Meter rauffahren. OK, im Himalaya und in den Anden gibt es noch weitaus höhere Pässe, aber für Alpen ist das schon mal nicht schlecht. Kurze Quizfrage: was muss man in Deutschland machen, um auf 3000 Meter zu kommen? Die Antworten könnt ihr in die Kommentare reinschreiben 😉 .

Wie so oft in den Westalpen ist auch hier die Tour nicht besonders schwierig zu fahren, besticht aber durch ihre tollen Aussichten. Ab Bardoneccia geht es zuerst nach Rochemolles und von dort zum Refugio Scarfiotti. Ab hier geht dann der interessantere Teil los. Über jede Menge Kehren schraubt sich der Weg in die Höhe. Einige davon etwas enger, aber insgesamt, nach inzwischen 1,5 Wochen Westalpen-Touren doch schon Routine.

Nach den Kehren gelangt man zuerst in ein Hochtal, das Pian dei Morti (Pforte zur Unterwelt?) und danach in eine Geröllwüste oder Mondlandschaft, bevor man oben am unterhalb des Gipfels ankommt. Der Fahnenhügel existiert leider inzwischen nicht mehr. Das man nicht mehr hochfahren kann, finde ich nicht weiter tragisch, ist ja kein Offroadpark, aber die Fahnen hätte man ruhig wieder aufhängen können. Zur Erinnerung hier wehten mal die französische, die italienische und die Europa-Flagge einträchtig nebeneinander. Ich fand das war ein schönes Symbol für eine Region, die früher v.a. durch Grenzstreitigkeiten dominiert wurde.

Wetter war genial und so sind auch ein paar schöne Fotos von der umgebenden Bergwelt entstanden. Alex durfte bei mir heute Beifahrer spielen, da Marion mit dem Terracan nach Susa fahren wollte.

Wie das früher im Rennsport üblich war, ist der Beifahrer nicht nur als Ausgleichgewicht unterwegs, sondern v.a. als Mechaniker. Alex durfte auch gleich bei der Auffahrt üben, wie man den Wagenheber am Sorento ansetzt und das Vorderrad demontiert 😉 . Hintergrund: irgendwann bergauf, das Fenster für den entspannten Fahrer war offen, drang ein immer lauter werdendes Quietschen an mein Ohr. Nach einigen Minuten war klar, was hier so quietscht ist deine Karre Stefan 😉 .
Also mal kurz angehalten, “wo kommt das bloß her?”. Wir vermuteten ein eingeklemmtes Steinchen in der Bremsscheibe. Aber selbst zwei Vollbremsungen brachten keine Besserung. Die Kühe kuckten auch schon interessiert, als wir an ihnen vorbeiquietschten, also mußte doch das rechte Vorderrad runter.

Sommeiller_0909_10

Andreas half uns mit guten Tipps, ich schwang mal ‘ne runde den Radschlüssel und runter war das Teil. Der Verursacher war auch schnell gefunden, das Hitzeschutzblech hinter der Bremsscheibe hatte sich verbogen und streifte an der Bremsscheibe. Schnell zurecht gebogen und Rad wieder drauf. Was für eine Wohltat für die Ohren, wenn es endlich wieder ruhig ist 😉 .

Den schönen Tag beendeten wir im Rifugio Scarfiotti mit einem Milchkaffee.