Island 2008

Zum Dynjandi in den Westfjorden

Mittwoch 27.08.
Der Herbst steht vor der Türe und ab Montag müssen die isländischen Kinder wieder nach drei Monaten die Schulbank drücken. Man merkt es einfach am Wetter, dass der Sommer in Island vorbei ist. Das muss nicht bedeuten, dass man deswegen nur schlechtes Wetter hat, aber es wollen sich einfach keine wärmeren Temperaturen mehr einstellen und es ist sehr sehr wechselhaft geworden.
Einen ähnlichen Umschwung hab ich bereits 2003 erlebt, als ich ende August auf den Lofoten war.

Wir sind heute weiter in die Westfjorde reingefahren und haben dabei atemberaubende Landschaften gesehen. Auch die Einsamkeit dieser Region ist kaum zu toppen. Ich hatte vorher bereits gelesen, dass die Westfjorde zusammen mit den Ostfjorden zu den einsamsten Regionen in Island zählen. Doch so richtig vorstellen kann man sich das erst, wenn man den ganzen Tag unterwegs ist und durch keine Ortschaft kommt, unterwegs nur eine Tankstelle sichtet und keine Möglichkeit findet, die knappen Vorräte aufzufrischen.
Daher mein Tipp an alle, die in die Westfjorde fahren, macht es nicht so wie wir, sondern kauft vorher nochmal so richtig ein, denn hier könnte es schwierig werden, fehlende Lebensmittel zu ersetzen.

Auch Þingeyri, wo wir jetzt auf dem Zeltplatz sind, ist ein verlassenes Nest, in dem es nur eine Tankstelle mit angeschlossenem Mini-Shop gibt. Ansonsten einige verlassene Häuser, einen kleinen Hafen und eine neue Schwimmhalle. Der Zeltplatz ist direkt hinter der Schwimmhalle, hat ein Sanitärgebäude und eine geschützte Wiese. Allerdings hab ich bisher noch keinen Hinweis gefunden, dass hier irgendwer vorbeikommen könnte, um zu kassieren 😉 . Anscheinend wird die Wiese als Service für die paar verirrten Touristen betrieben, die sich in diese Gegend verirren 🙂 .

Was haben wir also heute alles gesehen? Jede Menge Landschaft, Fjorde, Berge und Meer. Eben hatte ich ja schon von den Lofoten geschrieben und die Landschaft hier erinnert mich auch stark an die Lofoten, nur dass alles eine Nummer größer und einsamer ist. Dagegen sind die Lofoten geradezu dicht besiedelt.

Haupttagesziel war heute der Dynjandi, ein Wasserfall der über mehrere Kaskaden über ein Klippe runterstürzt. Es ist nicht der höchste Wasserfall Islands und auch nicht wasserreichste, aber für mich bis jetzt der schönste. Auch wenn das Wetter nicht 100%ig war, hat mich dieser Wasserfall tief beeindruckt. Je länger man davor steht, desto mehr Details findet man und es lohnt sich einfach mal die Kamera für einige Zeit wegzulegen und nur den Wasserfall zu betrachten.

Für die Westfjorde ist der Dynjandi bereits ein stark frequentiertes Ziel. Es gibt einen kleinen Parkplatz und sogar ein Reisebuss mit einer deutschen Reisegruppe ist während unseres Besuchs angekommen und auch wieder weggefahren (die Herrschaften haben halt nicht soviel Zeit 😉 ). Aufgrund des schlechten Lichts sind die Fotos leider nicht so toll geworden. Vielleicht bekommen wir es aber nochmal hin, dass wir dem Dynjandi einen zweiten Besuch abstatten.

Morgen wollen wir versuchen die alte Verbindungsstraße am Meer entlang über Lokinhamrar zu befahren. Ich bin schon gespannt, ob uns das gelingen wird. Warum ich gespannt bin? – Nun schaut euch einfach morgen die Fotos an 😉 .