Island 2008

Weiter durch die Wüste

Freitag 15.08.
Heute früh ging es kurz vor 12 Uhr am Snaefell los. Entgegen unserer ursprünglichen Planungen sind wir nicht zum Kverkfjöll gefahren, sondern zur Hütte an der Herðubreiðarlindir. Ich denke mal, dass wir ab heute nur noch von Tag zu Tag planen werden, so wie ich das auch sonst immer auf meinen Reisen mache, wenn ich alleine fahre.
Erst wenn man vor Ort ist, stellt man wieder fest, wie lange man für einzelne Abschnitte braucht und das man auch gerne mal mehrere Tage hätte, an denen man nicht so lange im Auto sitzt. Deswegen kann ich aktuell auch noch nicht schreiben, wie es weitergehen wird, da wir das erst morgen früh entscheiden werden.

Nun aber zum heutigen Tag: wieder war uns das Wetter wohlgesonnen und das ist mal eine erste positive Nachricht nach dem vielen Regen der ersten Tage. Die Fahrt selber führte mitten durch die größte Wüste Europas, die Ódáðahraun, bzw. deren Randgebiete. Die meisten Zeit bewegten wir uns auf der F910, die heute teilweise sehr nervig zu fahren war. Kilometerweite Wellblechpassagen, auf denen man aufgrund der Beschaffenheit der Piste nur sehr langsam vorwärts kam. Auf einer schmalen Piste mit vielen Kurven und Löchern kann man einfach das Idealtempo für Wellblechpassagen nicht fahren (ca. 70-80 km/h).

Die Landschaft selber bietet auch nicht zuviel Abwechslung, aber das war mir bereits vorher bekannt. Wenn man in dieses Gebiet fährt, sollte man sich darüber im klaren sein, dass es sich um eine reduzierte Landschaft handelt (Eigencreation 😉 ). Wer gerne was grünes sieht und ständig Abwechslung braucht, sollte sich lieber andere Ecken von Island aussuchen. Ich mag diese Gegend allerdings gerne und werde sicherlich auch bei den nächsten Besuchen auf Island ins östliche Hochland fahren.

Einzige wirklich grüne Oase ist Herðubreiðarlindir am Fuße der Herðubreið. Was man hier zu sehen bekommt, verblüfft wirklich, wenn man vorher nur durch eine mondlandschaft gefahren ist. Die vielen Bachläufe und kleinen Seen, die aus dem Lavafeld entspringen, haben es geschafft, dass auch Zugvögel hier gerne eine Rast einlegen oder ihren Nachwuchs großziehen.

Morgen gehts dann weiter, wohin wird sich morgen zeigen, ich tippe aber mal ganz stark auf Asbyrgi, weil wir glaube ich alle mal gerne 1-2 ruhigere Tage einlegen wollen.