Island 2008

Vom Hochland nach Húsavík

Sonntag 31.08.
Nach unserem (wahrscheinlich) letzten Ausflug ins Hochland sind wir heute nach Húsavík an die Küste gefahren.
Die Gegensätze könnten kaum größer sein. Island verblüfft mich immer wieder.

In der Umgebung von Laugafell und generell im Gebiet der Sprengisandur könnte man locker ein Trainingscamp für die nächste Mondlandung anlegen und die Teilnehmer würde bei ihrer Landung dort keinen großen Unterschied feststellen. Man fährt fast die ganze Zeit durch große Schutthalden und trockene Steinwüsten. Es ist nicht so, dass hier nichts wachsen würde, man muss aber schon sehr genau hinschauen.
Laugafell ist dann eine der Oasen, mitten in der Wüste. Vergleichbar vielleicht mit Herðubreiðarlindir in den östlichen Highlands, allerdings mit dem Vorteil des natürlichen Hot-Pots.

Auf unserem Weg Richtung Norden ging es auf der F26 auch am Aldeyjarfoss vorbei. Das war natürlich für uns ein Pflichtstopp, bei dem die Kameras mal wieder heißgelaufen sind 😉 . Der Aldeyjarfoss ist nach dem Svartifoss der zweite Wasserfall, bei dem ich diese interessanten Basaltsäulen betrachten durfte. Er ist nicht komplett von den Säulen eingerahmt wie der Svartifoss, dafür aber wesentlich wilder. Ich bin auch noch ein Stückchen flußaufwärts gelaufen zu einem zweiten kleineren Wasserfall. Keine Ahnung wie der heißt und ob der überhaupt einen Namen hat, der Weg hat sich aber gelohnt, weil hier noch einige Trolllöcher betrachtet werden können.

Weiter ging es auf der F26, die einige Kilometer später zur 842 wird. Ab hier hat man dann eine schöne Schotterautobahn, die nach dem vorherigen Gerumpel zum Gasgeben einlädt. Wir sind dann an der Brücke über die Skjálfjandafljot auf die 843 gewechselt, weil wir zwei Wanderer aufgelesen haben, die von dort aus weiter zum Myvatn laufen wollten. Die beiden sind vor 3 Wochen (hoffe ich hab das richtig in Erinnerung) in Skogar gestartet, dann über Landmannalaugar weiter nach Nyidalur und von dort aus den alten Sprengisandurweg raufgelaufen. Vom Myvatn aus sollte es dann noch zum Dettifoss gehen und von dort weiter nach Asbyrgi.
Fand ich sehr interessant, so eine Wanderung einmal quer durch über die Insel, von Süd nach Nord. Wäre mir allerdings zu anstregend, wenn ich ehrlich sein soll 😉 . Wenn wir bei diesem ambitionierten Projekt etwas weitergeholfen haben, dann würde es mich freuen. Bin mal gespannt, ob ich irgendwann im Internet einen Reisebericht von den beiden finden werde.

Aber weiter mit unserem Trip … nächste Station war zum zweiten Mal auf dieser Reise der Goðafoss. Das Wetter war etwas besser, wie beim ersten Besuch, allerdings wieder nicht optimal zum fotografieren. Jetzt war ich bereits dreimal an diesem doofen Wasserfall und noch nie hab ich ihn mit gutem Licht gesehen.

Vom Goðafoss aus fehlte nur noch ein kurzes Stück Straße um dann in Húsavík einlaufen zu können. Eine nette kleine Stadt, die auch etwas wohlhabender zu sein scheint, als die vergleichbaren, die wir in den Westfjorden gesehen haben. Hier ist natürlich alles auf den Tourismus eingestellt und am Hafen kann man auch direkt eine Wale-Watching-Tour buchen. Da müßte man mir allerdings viel Geld bieten, damit ich mich freiwillig auf so eine Nussschale begebe, um draußen auf dem Ozean vielleicht eine Schwanzflosse zu sehen und gleichzeitig mit ziemlicher Sicherheit Seekrank zu werden.
Ich bin zwar vor einigen Jahren ein paar Mal auf einem noch kleineren Schiff mitgesegelt (auf der Ostsee), allerdings ist man dort an Bord immer mit irgendwas beschäftigt, so dass man keine Zeit hat Seekrank zu werden und nach drei Tagen hat sich der Körper dann eh an den Seegang gewöhnt. Wenn man aber nur eine kurze Tour raus auf den Ozean macht, und auch nur etwas Seegang hat, dann ist das für die meisten Gäste eine ziemliche Garantie zum Fischefüttern.

Húsavík hat uns bisher so gut gefallen, dass wir geplant haben, auch morgen noch hier zu bleiben und eine Wanderung in der Umgebung zu unternehmen. Da muss natürlich auch das Wetter mitspielen. Mal schauen … .