Island 2008

Nochmal ins Hochland

Samstag 30.08.
Ich bin privilegiert 😉 . Einfach deswegen, weil ich hier sein darf, weil ich dieses fantastische Land ein paar Wochen lang genießen darf, die Ruhe, die Abgeschiedenheit und die klare Luft.
Hört sich jetzt vielleicht etwas kitschig an, aber genau diese Gedanken sind mir heute abend durch den Kopf geschossen, als ich noch alleine einen kleinen Spaziergang runter zum Bach gemacht habe. Um mich herum nur Stille – etwas entfernt flogen ein paar Wildgänse vorbei und unten plätscherte der Bach. In der Ferne waren die riesigen Eisflächen des Hofsjökull zu sehen.

Aber ich hab noch garnicht verraten wo uns das Wetter hinverschlagen hat. Nachdem gestern ein Sturm über Island tobte und wir uns eine Miethütte in Blönduos genommen hatten, war heute früh dann plötzlich Ruhe und der Himmel schaute auch schon freundlicher aus.
So hatten wir schnell entschlossen nochmal eine Tour durchs Hochland geplant. Da wir nicht wieder dieselbe Route fahren wollten, sind wir in Varmahlið auf die 752, später F752 gefahren und wieder bis nach Laugafell durchgeprescht. In Laugafell hatte uns am 20.08. sogut gefallen, dass wir beide kein Problem damit hatten, hier wieder hinzukommen.

Der Hüttenwart hat inzwischen gewechselt und ist jetzt eine Hüttenwärterin 😉 . Außerdem haben wir die Ehre, dass wir für dieses Jahr die letzten Gäste in der Hütte sein werden, denn ab morgen wird hier dicht gemacht. Übernachtungen sind dann erst wieder im nächsten Sommer möglich. Da haben wir mal echt Glück gehabt, allerdings mal wieder ein Zeichen mehr, dass die Saison hier endgültig vorbei ist und die Übernachtungssuche ab sofort komplizierter werden könnte.

Die Piste F752 kommt übrigens landschaftlich nicht an die F821 ran, die wir am 20. von Akureyri kommend gefahren sind. Eine sehr steinige Piste mit zwei kleineren Furten, die kein Problem mehr darstellten.
Irgendwo auf der F821 gab es dann auch noch eine witzige Begegnung mit Islandpferden. Endlich hatte ich mal eine Herde gefunden, die nicht hinter einem Zaun eingesperrt war, sondern sich mehr oder weniger frei in einem großen Areal bewegen durfte. Das war die Gelegenheit ein paar Fotos zu machen. Irgendwie fanden die Pferde mich auch recht interessant und kamen eines nach dem anderen langsam angelaufen, bis ich dann irgendwann fast alle um mich herum versammelt hatte.
War eine schöne Erfahrung, diese echten Offroader des Hochlands so nah um sich herum zu haben.

Den Tag ließen wir dann für ein paar Stunden im Hot-Pot ausklingen und zum Abschluss hab ich dann noch die oben beschriebene Wanderung unternommen. Ein schöner und ruhiger Tag, der viel zur Entspannung beigetragen hat. Für die restlichen Tage bis Mittwoch wünsche ich mir noch mehr davon.

Morgen wollen wir erstmal über die F26 bis zum Aldeyjarfoss fahren und dort dann entscheiden, wie es weitergehen soll.