Island 2008

Über Laugafell nach Landmannalaugar

Mittwoch 20.08. und Donnerstag 21.08.
Ich weiss, ich lasse etwas nach und schreibe momentan nur noch alle zwei Tage. Dafür gibt es allerdings gute Gründe 😉 .

Erstens bin ich im Urlaub, zweites haben wir am Mittwoch in Laugafell übernachtet und ich hab den kompletten späten abend im Hot-Pot verbracht und drittens hab ich mich im Hot-Pot stundenlang mit einem deutschen Pärchen unterhalten (Christiane und Markus), die beide auch Norwegen-Fans sind. Da gab es natürlich jede Menge Details auszutauschen 😉 . Die beiden hatten wir mit ihrem gemieteten Pickup-Camper bereits ein paar Mal getroffen und an dem Abend war mal Zeit für einen längere Plausch. Überhaupt sind die Hot-Pots auf Island sehr kommunikative Plätze, an denen angeblich auch sehr viele Geschäftsabschlüsse getätigt werden.

Aber der Reihe nach: Mittwoch früh ging es mit reparierten Funkgeräten (ich hätte auch ohne weiterfahren können, aber mit ist es auch ganz praktisch) weiter Richtung Sprengisandur. Start war in Akureyri am Campingplatz Hamrar. Den erwähne ich jetzt nur mal, weil ich für diesen tollen Platz Werbung machen möchte 😉 . Wie bereits 2006 war ich begeistert von der Größe und auch der Ausstattung, die man dort findet. Kostenlos Internet ist doch auch mal was 🙂 . Also deswegen nochmal mein Tipp, wer nach Akureyri kommt und einigermaßen mobil ist, sollte nicht unten in der Stadt im Knast übernachten, sondern die paar Kilometer rausfahren nach Hamrar.

Zurück zum Mittwoch – da wir uns nicht ganz sicher waren, wie schnell wir denn vorwärtskommen würden, hatten wir uns erstmal die Hütte am Laugafell als Zwischenziel gesetzt. Dort könnte man übernachten und zusätzlich hat die Hütte auch einen schönen Naturpool.

Über die 821, später F821 gelangt man von Akureyri ins Hochland. Am Anfang fährt man durch ein immer enger werdendes Tal. Neben einem plätschert ein Bach, der auch mal über den Weg plätschert und man sieht viel Grün. Die Strecke hatte was von den Westalpen. Hat uns allen sehr gut gefallen.
Irgendwann gewinnt die Piste dann zusehends an Höhe, bis man sich ab ca. 700m dann in einer vegetationslosen Geröllwüste wiederfindet. Der Wechsel von Grün zu Geröll geht so schnell, dass man ihn zuerst garnicht richtig realisiert. Bis zur Hütte am Laugafell geht es dann nur noch durch diese Mondlandschaft, die mir aber trotzdem auch gut gefallen hat.

Am Laugafell ist dann wieder begünstigt durch die warmen Bäche ein grüne Oase mitten in der Einöde. Da es bereits 16 Uhr war und die Sonne kräftig am Himmel stand, haben wir uns dann dazu entschlossen, nochmal einen gemütlichen Tag einzulegen und sind in Laugafell geblieben. Eine Hütte war für uns auch noch frei.
Den Rest des Tages mit Pool usw. hatte ich ja bereits beschrieben 😉 .

Nun zum heutigen Donnerstag
Bereits aus der Wettervorhersage vom Dienstag wußte ich, dass uns heute das erste Mal schlechteres Wetter erwarten würde. Dieses wird uns wahrscheinlich bis Sonntag erhalten bleiben. Da es nach der Vorhersage für das ganze Land übel aussah, war es auch egal, dass wir Richtung Süden gefahren sind, also in die Richtung, aus der das schlechte Wetter kommen sollte.
Leider hat die Wettervorhersage zumindest für den Abend recht behalten, denn ich sitze jetzt in Landmannalaugar bei Regen auf dem Campingplatz im Auto und schreibe diesen Bericht.

Tagsüber war es aber trocken geblieben, allerdings auch sehr kühl. Die F26 begrüßte uns wie am Mittwoch mit einer tollen Mondlandschaft. Fast die komplette Strecke bis zur Hütte Nýidalur war so geprägt. Teilweise war auch keine richtige Piste mehr zu erkennen und man konnte sich nur noch an den Pfählen orientieren und hat sich selber eine passende Spur ausgesucht. Da kommt dann schon ein bischen Paris-Dakar-Feeling auf.
Unsere Gruppe war übrigens auf 4 Wagen angewachsen, weil Christiane und Markus mit ihrem Pickup-Camper (Mitsubishi L200) auch nach Landmannalaugar wollten.

Die beiden Furten vor Nýidalur waren so spät im Sommer komplett harmlos und eigneten sich nur noch zum bewässern der Reifen 😉 . Anhand der Spuren sieht man aber, dass hier auch gerne mal wesentlich mehr Wasser runterkommen kann und dann sind diese beiden Furten sicherlich schwieriger zu fahren.

Hinter Nýidalur sind wir noch ein paar Kilometer der F26 gefolgt, um dann auf die Nebenstrecke am Kvislavatn entlang auszuweichen. Die soll angeblich besser zu fahren sein, weil es dort weniger Wellblechpassagen gibt. Ob das stimmt weiss ich nicht, man konnte aber die ganze Zeit ein sehr hohes Tempo fahren, teilweise über 90 km/h. Da es auch nicht viel zu sehen gab, sind wir gleich bis zum Abzweig nach Landmannalaugar durchgebrettert.

Nach Landmannalaugar geht es dann weiter über die F208. Die führt zuerst durch ein altes Lavafeld und ist teilweise recht bucklig mit einige Wellblechpassagen. Macht bestimmt Spaß, hier mit einem normalen PKW lang zu fahren, wie das viele machen, die nach Landmannalaugar wollen. Leider waren die Farben der Umgebung aufgrund der Bewölkung nicht so toll zu sehen, so dass ich nicht soviele Fotos gemacht habe.

Kurz vor Landmannlaugar hab ich dann noch ein Treckerin aus Israel aufgegabelt, die mit ihren Freunden winkend am Wegesrand stand. Die Arme hatte wohl die Temperaturen etwas unterschätzt und war ziemlich durchgefroren. Hab selten eine so dankbare Beifahrerin gehabt 😉 .

Wie es morgen weitergeht, wollen wir morgen früh entscheiden, wenn man sieht, wie sich das Wetter entwickelt. Sollte es so regnerisch bleiben, dann werden wir sicherlich eher weiterfahren. Bei besserem Wetter lohnt sich allerdings auch ein Wandertag in Landmannalaugar.