Island 2008

Flucht in den Norden

Montag 25.08.
Heute früh hab ich erstaunt festgestellt, dass ich erst die Mitte von meinem Urlaub erreicht habe. Ich hab fast noch 14 Tage – ziemlicher Luxus so vier Wochen Urlaub 😉 .

Leider wurden ich/wir dann heute für diesen Luxus anscheinend vom Wetter bestraft 🙁 – eben hab ich sogar frischen Schnee gesehen. Aber der Reihe nach …

Als wir gegen 11 Uhr in Hellisholar losgefahren sind, war es noch trocken. Doch je weiter wir Richtung Westen zum Gullfoss gefahren sind, desto nasser wurde es irgendwie. Vorher haben wir noch in Hella Station gemacht, damit Arne seinen UFS richten lassen konnte. Eine entsprechend ausgestattete Werkstatt war auch schnell gefunden und der gute Mann hat sich zwar wortkarg, aber gekonnt dem guten Stück angenommen 😉 . Somit war Arne zufriedengestellt und wir konnten gegen 12 Uhr zum vermeintlichen Tageshighlight starten.

Naja, was heißt vermeintlich, der Gullfoss ist fast immer ein Highlight, nur heute leider nicht so. Ich hab ihn auf jeden Fall von 2006 in besserer Erinnerung, mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Heute sind wir erstmal zur östlichen Seite gefahren, da hat der Regen dann auch mal kurz nachgelassen, so dass man auch ein paar halbwegs gescheite Fotos knippsen konnte.
Danach gings zur westlichen Seite, wo auch die vielen Tourigruppen aus den Bussen geschmissen werden. Hier öffnete der Himmel dann richtig die Schleusen. Es goss aus allen Eimern, so dass ich wiedermal keine Lust hatte, die anderen zum Wasserfall zu begleiten.

Wie ich da so im Auto sitzen und den Regentropfen zuschaue, kommt mir die Idee, doch mal auszuprobieren, ob sich hier nicht ein offenes WLAN finden läßt. Und was soll ich sagen … hat auf Anhieb geklappt! Das Restaurant vorne am Parkplatz hat ein offenes WLAN, wofür auch immer. Ich konnte so den Reisebericht aktualisieren und nach dem Wetterbericht schauen.
Das Wetter für die folgenden Tage verheißt nichts guten 🙁 . Tendentiell soll das Wetter aber im Norden der Insel besser sein.

Wie auch immer, vom Gullfoss ging es weiter auf der Standardroute zum Geysir. Auch hier war noch alles überflutet, aber ein Foto vom Strokkur wollte ich dann doch noch machen. Mit Regenschirm und Plastiktüte für den Fotoapparat bewaffnet, ging es zum Strokkur. Zwei Serienaufnahmen sind mir auch gelungen, nur leider ist aufgrund der tiefhängenden Wolken nicht sehr viel zu erkennen.

Da das Wetter sich anscheinend nicht bessern wollte, haben wir uns nach einigem hin- und her dazu entschlossen, die Gruppe zu trennen. Claudia und Arne wollten sowieso morgen Richtung Fähre aufbrechen, Ingmar und ich haben noch eine weitere Woche auf Island.
Für uns beide war es einfach besser, heute schon den Weg Richtung Norden anzutreten und auf die Kjölur zu fahren. Ob das im Norden mit dem besseren Wetter klappt, weiss ich nicht, ich hoffe es aber. Genauso hoffe ich, dass Claudia und Arne ihre beiden letzten Tage auf Island nicht verregnet in Erinnerung behalten werden. Wäre schade!

Die Kjölur zu fahren hatten wir nie eingeplant gehabt, sie erschien mir aber heute nachmittag als die beste Möglichkeit in den Nordteil der Insel zu gelangen. Die Fahrt über diese normalerweise recht einfache Piste gestaltete sich dann im Regen zu einer kleinen Abenteuertour. Pfützen soweit das Auge blicken konnte und der Zustand der Piste hatte sich durch den Regen auch nicht unbedingt gebessert. Auf jeden Fall hab ich selten mein Auto so eingesaut, wie auf diesen 80km.

Die komplette Kjölur wollten wir heute nicht fahren, somit haben wir jetzt ungefähr in der Mitte am Kerlingarfjöll Station gemacht und einen Schlafsackplatz gebucht. Ich hoffe mal, dass wir morgen von der schönen Umgebung wenigstens ein bischen was zu sehen bekommen.

Wie weit und wohin wir morgen fahren werden, entscheiden wir spontan je nach Wetterlage.