Norwegen 2007

Geiranger (04.06.)

04.06.07 Montag

Zweiter Tag in Geiranger. Nachdem das Wetter unverändert super ist, habe ich mich dazu entschlossen noch eine Nacht länger in Geiranger zu bleiben. Der Platz ist schön, man hat eine tolle Aussicht auf den Fjord und das Wetter passt auch.

Wandertechnisch kann man in Geiranger nicht soviel machen, da es überall gleich senkrecht hochgeht. Eine nette Ausnahme gibt es aber dennoch.

StorseterfossenEs ist die Wanderung zum Storseterfossen, die ich bereits 2005 durchgeführt habe. Das hat den Vorteil, dass ich sofort wusste, welchen Abzweig ich auf der Straße zu nehmen hatte und was mich auf der  nicht allzu langen, aber steilen Wanderung erwartet.

Das besondere am ist, dass er zu den wenigen Wasserfällen gehört, wo es möglich ist hinter den Wasserfall zu gehen. Wirklich ein besonderes Erlebnis. Wer in Geiranger etwas Zeit hat, und außerdem auch noch ein annehmbares Wetter antrifft, der sollte sich die Wanderung zum Storseterfossen nicht entgehen lassen. Auch der Ausblick auf den Geirangerfjord und die umgebenden Berge ist wie immer grandios. (ich weiß, ich wiederhole mich).

Nach der Wanderung auf den Storseterfossen, stand noch (mal wieder) der Dalsnibba auf dem Programm. Das war dieses Jahr eine Fahrt in den Winter, denn auf dem Dalsnibba und in der näheren Umgebung, so ab ca. 800m lag noch jede Menge Schnee neben der Straße herum. Skifahrer waren auch noch unterwegs und wie ich gelesen habe, soll im Juni auch immer noch ein Skirennen an der Djupvasshytta stattfinden.

Auch die Fahrt auf den Dalsnibba kann ich trotz der deftigen Gebühr von 70 Kronen nur empfehlen, allerdings nur bei guter Sicht. Bei schlechtem Wetter sollte man sich die 70 Kronen sparen, da dann eh nichts zu sehen ist.

Heute aber war die Sicht einfach gigantisch. Es war jetzt mein dritter Besuch auf dem Aussichtspunkt, aber ich hatte noch nie eine so gute Sicht auf den Geirangerfjord und auch auf die Umgebung wie heute. Der Schnee tat natürlich sein übriges zu dieser Stimmung.

Ein Erlebnis vielleicht noch vom Dalsnibba, was erklärt, warum ich manchmal gerne das deutsche Nummernschild von meinem Auto abmontieren würde. Bei der Auffahrt waren zwei deutsche Autos vor mir, die wohl zusammen unterwegs waren. Drei Männer, zwei Frauen und ein Hund.
Schon bei der Auffahrt sind mir beide etwas unangenehm aufgefallen, da sie sehr langsam die Passstraße hochgefahren sind. Aber gut, ist ja nicht jedermanns Sache, eine ungeteerte Straße, ohne Leitplanken hochzufahren.

Oben angekommen ging auch das Geschnatter schon los. Wie ich das von vielen deutschen im Ausland kenne, wurde gelabert ohne Ende. Obwohl heute nur 4 Autos oben waren, haben die fünf soviel Lärm gemacht, dass ich mich erstmal ans andere Ende des Parkplatzes verzogen hab ;). Die schönste Bemerkung, die ich mitbekommen habe, war noch: „Also wenn man hier hochfährt, dann wird man immer stiller, so ergriffen ist man von der Landschaft!“. Naja, wenn das schon Stille war, wie muss man sich dass dann vorstellen, wenn die Besatzungen nicht ergriffen sind, von der Natur?

Ich war nicht unglücklich, als die beiden Fahrzeuge nach 10 Minuten endlich wieder im Schneckentempo den Rückzug angetreten haben. Als sie weg waren, konnte man wirklich die Stille genießen. Wer in der Lage ist, dort oben mal den Schnabel zu halten, wird plötzlich mitbekommen, dass fast absolute Stille herrscht. Das einzige Geräusch war ein Bach, den man entfernt im Tal hören konnte. Dieses Erlebnis wird leider so einem fahrenden Hühnerhaufen, wie auch vielen Bustouris verwehrt bleiben, da sie ständig labernde Mitmenschen um sich rum haben.

Den Rest des wunderschönen Tages hab ich dann noch mit Faulenzen verbracht. Also hier nochmal meine Empfehlung für Geiranger: Grande-Camping, sehr schöner Platz, mit tollem Ausblick.