Island 2006

Von Þingvellir zum Mýrdalsjökull

18.08.2006 Freitag

Südfahrt!
Gelandet sind wir heute fast ganz im Süden auf einem ehemaligen Bauernhof, der heute Gästezimmer vermietet. Eystri-Sólheimar (N 63° 29′ 27″, W 019° 16′ 57″) direkt am Fuße des Mýrdalsjökull in der Nähe von Vik gelegen. Den Kontakt hatte ich über das Islandreise-Forum bekommen und da es hier soooo nett ist, haben wir hier gleich Station gemacht.
In der Umgebung gibt es wirklich einiges zu erkunden. Mýrdalsjökull und Eyjafjalljökull sind nicht weit, die Felsen am Reynisdrangar und das Dyrhólaey liegen gleich um die Ecke. Außerdem kann, wer mag Gletschertouren, Skidoo-Ausfahrten, oder einen Ausflug mit einem Amphibienfahrzeug mitmachen.

Los ging es heute in Þingvellir, erstmal Richtung Selfoss und Ringstrasse. Reykjavik wäre eigentlich gleich um die Ecke gewesen, aber da wir nur noch eine begrenzte Zeit auf Island sind, wollten wir uns lieber andere Sehenswürdigkeiten anschauen.
Ab Selfoss fährt man eine ganze Weile auf der hier recht langweiligen Ringstraße. Nach einiger Zeit wird das Islandkino dann aber wieder besser, und man kann in der Ferne die beiden Gletscher erkennen.

Erster Stopp war dann am Seljalandsfoss (N 63° 36′ 57″, W 019° 59′ 34″), der von einer ehemaligen Klippe stürzt. Auch hier wieder, nach den schon gesehenen Wasserfällen wirkt der Seljalandsfoss fast niedlich. Die Besonderheit, man kann hinter den Wasserfall gehen und das ist nun wirklich ein zwar nasses, aber ansonsten tolles Erlebnis.

Weiter ging es zum Skógafoss (Parkplatz N 63° 31′ 46″, W 019° 30′ 48“), der in einer lieblichen Umgebung nach unten stürzt. Hier kann man auch über 385 Stufen nach oben steigen und sich die Szenerie von oben anschauen. Anscheinend startet hier auch ein längerer Wanderweg, denn uns kommen einige Wanderer mit Gepäck entgegen.

Wenn nicht zuviel los ist, kann man übrigens mit dem Wagen bis fast vor den Wasserfall fahren. Hab ich mich heute nicht getraut, da doch einiges an Ausflugsverkehr unterwegs war.

Da wir bereits in der Nähe waren, sind wir gleich nach Eystri-Sólheimar gefahren, wo wir bereits nett empfangen wurden.

Es war aber noch etwas zu früh zum ausruhen, so dass wir noch einen Ausflug zum Sólheimajökull und zum Dyrhólaey  machten.
Der Gletscher, ein Ausläufer des Mýrdalsjökull (Parkplatz N 63° 31′ 40″, W 019° 21′ 59″) soll in den letzten Jahren stark geschmolzen sein. Man sieht das auch an den großen Schutthalden, die vor dem Gletscher liegen, aber leider auch darauf, so dass man das fast durchsichtige Eis nicht so richtig bewundern kann. Trotzdem ein faszinierender Anblick. Gletscher machen einem immer deutlich, wie klein man und unbedeutend der Mensch eigentlich ist.

Letzter Tagespunkt war dann der Dyrhólaey (Parkplatz N 63° 24′ 13″, W 019° 06′ 14″) und der von dort aus auch gut sichtbare Reynisdrangar. Zuerst waren wir etwas enttäuscht, weil es so aussah, dass sich das Wetter, was fast den ganzen Tag mit Sonnenschein und warmen Temperaturen begeistern konnte, verschlechterte. Nach einiger Zeit ergaben sich aber durch die Wolken tolle Lichteffekte, die hoffentlich auf den Fotos rüberkommen.
Der wunderschöne schwarze Sandstrand lädt eigentlich zum baden ein, wenn das Wasser nicht so kalt wäre. Wir verweilen bestimmt noch 1 Stunde in dieser wunderschönen Umgebung und sind begeistert davon, dass man hier innerhalb einer halben Stunde zuerst einen Gletscher besuchen und dann einen Strandspaziergang machen kann. Dafür muss man denke ich schon nach Neuseeland fahren, um ähnliches zu erleben. Eine wirklich vielfältiges Land.

Für morgen ist noch nichts geplant, ein Ruhetag wäre vielleicht mal nicht schlecht. Mal schauen, was uns morgen früh so alles einfällt.

Kilometerstand: 3391