Norwegen 2004

Von Hitra nach Åndalsnes

10.08.
10:00 Uhr: kleine Anmerkung zum Wetter: schon wieder der absolute Wahnsinn! Gestern waren es bis 29 grad und heute morgen sind es schon wieder 23 und keine Wolke zu erblicken. So ein Wetter hatte ich bisher noch nie in Norwegen. Aber nach den Regentagen in Schweden hab ich das auch verdient!

Heute hat auch mal alles geklappt, was ich mir so vorgenommen hatte. Auf Hitra hab ich tatsächlich die Fähre nach Aukan erwischt (Abfahrt 10:20 Uhr). Das hat mir einen riesigen Umweg mit dem Auto erspart. Was ich nicht wusste, die Fähre macht auch noch einen Zwischenstopp auf Smøla. So wäre es auch noch möglich gewesen diese Insel zu besuchen. Aber man muss sich auch noch was aufbewahren für die nächsten Jahre!

Weiter ging es dann mit der nächsten Fähre nach Kristiansund. Dort wollte ich eigentlich schon vor zwei Jahren hin, da war es aber aufgrund unseres aus den Fugen geratenen Zeitplans gescheitert (s. Bericht von 2002).

Kristiansund ist einen Besuch wert. Die Stadt liegt auf mehreren Inseln, die über Brücken miteinander verbunden sind. Leider hatte ich bei den Temperaturen keine richtige Lust, mir die Stadt im Detail anzuschauen. Alleine macht so was auch meistens nicht ganz soviel Spaß. Aber ich hab einen positiven Eindruck von der Stadt bekommen und werde bestimmt in den nächsten Jahren noch mal wiederkommen. Zumindest hab ich mein Mittagessen bei einer bekannten Internationalen Restaurantkette (BK) einnehmen können.

Weiter ging es erst mit der Fähre zur Atlantikstraße. Hier war ich bereits vor 2 Jahren gewesen, allerdings war das Wetter da recht bescheiden gewesen. Heute war es NATÜRLICH supermäßig, so dass ich die Atlantikstraße auch mal mit Sonne bewundern durfte. (Internet: http://www.atlanterhavsveien.no/ )
Auf den Fotos wird man sehen, dass es trotz des schönen Wetters recht diesig war, aber das ist im allgemeinen ein Zeichen für stabiles Hochdruckwetter. Zumindest an der Nordsee hat das bisher immer gestimmt.

Aber damit war der Tag noch nicht zu ende. Die Temperaturen stiegen auch weiter an, so dass die Klimaanlage im Auto heute wieder ihren Großeinsatz hatte. Wie gut, dass ich darauf bestanden hatte wieder einen Wagen mit Klimaanlage zu bekommen.
Nächstes Ziel war Molde. die Stadt kenne ich auch schon von vor zwei Jahren. Damals waren wir zur zeit des Jazzfestivals dort, ein wirklich tolle Veranstaltung. (Internet: http://www.visitmolde.com/ )
Molde selber hab ich mir nicht noch mal angeschaut, Gründe siehe Kristiansund. Ich bin aber auf den Aussichtspunkt Varden gefahren. Nachdem ich ihn gefunden hatte! Wer den ausgeschildert hat, der muss sich wohl Stuttgart als Vorbild genommen haben. Mehrfach stand ich an Kreuzungen, an denen das erforderliche Schild fehlte, oder wahrscheinlich gerade im Urlaub war. Gefunden hab ich ihn dann trotzdem. Der Ausblick hat dann auch für den Ärger über die Beschilderung entschädigt.

Das Molde-Panorama trägt seinen Namen wirklich zu recht. Solch ein Ausblick wird einem nicht täglich geboten. Also ich war beeindruckt und hoffe, dass die Fotos was geworden sind.
Von Molde aus ging es weiter nach Åndålsnes, denn ich hatte mich entschieden wie schon vor 2 Jahren auf dem Campingplatz Mjelva zu übernachten. Der Platz in Molde hat mir nicht gefallen (zuviel Verkehrslärm, liegt direkt an der E16!), also war Mjelva eine gute Alternative.
So bin ich also wieder hier und freue mich über meine Entscheidung. Der Platz ist wirklich einer der besten, die ich bisher in Norwegen kennen gelernt habe.
Baden war ich auch, an einer Stelle war das Ufer sandig, so dass man gut reinkonnte. Allerdings muss das Wasser vor kurzem noch Bestandteil eines Gletschers gewesen sein. Das war wirklich was für Wikinger (zu denen ich mich nicht zähle)!

Da das Tal hier sehr geschützt liegt, konnte man bis eben gut draußen liegen. Jetzt um 23:15 wird es etwas kalt, so dass ich mich gleich in mein Zelt verziehen werde. Ich werde wohl noch einen weiteren Tag hier bleiben und morgen einen Ausflug in der Umgebung unternehmen.

11.08.
So langsam wird das Wetter unheimlich. Schon wieder ein Tag mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen bis 29 grad. Ich hoffe, das Wetter hält sich noch mindestens 1 Woche. Solange werde ich wohl noch hier sein. Damit mich keiner falsch versteht, auch allen die danach kommen wünsche ich soviel Sonnenschein.

Wie schon angekündigt bin ich in Åndalsnes geblieben und habe heute einen Ausflug unternommen. Der Platz hier ist einfach zu schön, da sollte man nicht schon nach einem tag verschwinden.

Als Ziel hatte ich mir den Mardalsfossen am Eikesdalsvatnet ausgesucht.
Schon die Anfahrt entlang des Eikesdalsvatnet ist gigantisch. Rechts und links ragen die Gipfel bis 1800m rauf, die meisten noch schneebedeckt. Unten wird auf den kleinsten flächen Landwirtschaft betrieben. Mehrfach hab ich versucht mir vorzustellen, wie hier wohl das Leben vor einigen 100 Jahren abgelaufen sein mag. Eingeschlossen in einem engen Tal und ohne die heutigen Möglichkeiten der Fortbewegung. Wenn man solche Orte besucht, dann wird zumindest mir mal wieder deutlich, welche Möglichkeiten das Auto uns inzwischen bietet. Ohne würde ich nur mit größeren Schwierigkeiten hierhin gelangen, und diejenigen, die dort heimisch sind würden nur unter ungleich größeren Anstrengungen wegkommen.

Aber zurück zum Fossen. Vom Parkplatz aus gelangt man in ungefähr einer Stunde bis vor den untersten Punkt des Wasserfalls. Hier ist es dann auch ziemlich feucht, durch die Fallhöhe von 655m ergibt sich eine starke Zerstäubung, so dass die Luft voller Wassertropfen ist. Mehr als 1 Minute hab ich es dort nicht ausgehalten. Man wäre innerhalb kürzester nass, wie nach einem kleinen Regenguss.
Der Aufstieg ist nicht sonderlich anstrengend und man muss auch kein Bergsteiger sein um heil hinauf und wieder herunter zu kommen. Allzu anstrengend wäre es auch nicht gewesen, wenn die hochsommerlichen italienischen Temperaturen nicht gewesen wären. Aber ich schwitze lieber, als mir wegen Kälte einen Pullover anziehen zu müssen.
Gescheite Wanderschuhe empfehlen sich allerdings. sollte eigentlich selbstverständlich sein! Wer mir aber da heute wieder so alles aufgefallen ist, da kann man sich nur wundern. Anscheinend hat sich noch nicht überall herumgesprochen, dass Sandalen auf glitschigen Felsen fehl am Platz sind. Auch Fußkranke, die sich nur mithilfe von Krücken fortbewegen können, sollten den Anblick vielleicht lieber von unten genießen. Aber wie heißt es so schön? "die sind alle schon erwachsen"!
Das war es dann auch schon an Aktivitäten für diesen Tag gewesen. Aufgefallen war mir im Eikesdalen noch, dass anscheinend einen befahrbaren Weg über das Gebirge bis nach Sundalsøra existiert. Da das aber überhaupt nicht in meiner Richtung lag und ich mir über den Zustand der Straße unsicher war, hab ich es bleiben lassen. Beim nächsten mal werde ich es aber ausprobieren, wenn ich in dieser Gegend bin. Vielleicht besitze ich bis dahin auch ein etwas geländegängigeres Fahrzeug, als mein jetziges. Ich hab mit einem normalen PKW immer schiss, wenn ich über solche Wege fahre, dass ich mal in einem unkonzentrierten Augenblick irgendwo drüber fahre, was dem Auto nicht so gut bekommen würde.
Nachtrag: Wie ich ein paar Tage später erfahren hatte, war meine Entscheidung richtig. Die Strasse ist zwar mit einem normalen PKW befahrbar, soll aber teilweise in einem üblen Zustand sein.

Morgen geht es erst über den Trollstigen und dann in das Gebiet des Hjørundfjord. Dort werde ich mir bei Ørsta oder Sæbø einen Campingplatz suchen.