Norwegen 2004

Mittelnorwegen Part 2

08.08.
Ein paar Gedanken vorweg zur Preisgestaltung einiger Campingplatz-Betreiber in Norwegen. Ob ich jetzt 5 Kronen mehr oder weniger bezahle, ist mir egal! Warum aber kostet der Platz in Austråt 5 kr mehr als der in Namsos? Gleichzeitig muss ich hier für die E-Herd Benutzung 10 kr bezahlen und das Duschwasser zu 10 kr läuft auch nur 5 min. Dazu kommt noch, dass der Platz in namsos ein Pluscamp ist und auch von Serviceeinrichtungen einen viel höheren Standard hat wie der heutige Platz.
Genug gemeckert, der Platz liegt schön ruhig, in der Nähe ist ein kleiner Strand und ein Schloss lässt sich auch noch in der Nähe bewundern!

Jetzt aber zur Tagestour. Heute ging es über Fosen, dass seinen Spitznamen “Norwegen in Miniatur” wirklich zu recht trägt. (Internet: http://www.fantastisches-fosen.com/ )
Ich hab selten auf so kleinem Raum so viele verschiedene Landschaften gesehen wie hier. Ich bin zum großen Teil die Strasse 715 gefahren, die einen direkt von Namsos aus an die Küste bringt. Bei Vik hab ich die erste längere Pause eingelegt. Auf einem Aussichtspunkt durfte man auch gleich eine Hinterlassenschaft unserer geschätzten vorfahren besichtigen. Viel war nicht mehr zu sehen, außer einer Mauer und etwas Stacheldraht. Solche Bauwerke sind an der gesamten Küste verteilt.
Ein besonders “eindrucksvolles” hab ich am Abend dann noch in Austråt besichtigt. Hier wurde als Küstenbatterie ein Geschütz der versenkten Gneisenau aufgestellt. Von dieser Position aus ließ sich die Einfahrt in den Trondheimfjord hervorragend kontrollieren. Ein gleichzeitig beeindruckender und beklemmender Anblick.

Zurück in die Gegenwart! Vik selber hat einen verträumten kleinen Hafen, mit den obligatorischen Tischbänken zum verweilen. Hier waren diese sogar mit Blumen geschmückt. Wirklich nett! Wollte eigentlich noch ein Foto davon machen, hab es aber leider vergessen :-(. Danach ging die Fahrt weiter entlang der 715. Durch das Norddalen und das Austdalen, in denen man sich abwechselnd wie im Hochgebirge oder in der Region um Lillehammer herum wähnte. Manchmal sah es auch so aus wie im Schwarzwald.
Auf der 710 ging es dann Richtung Brekstad tja und hier sieht es fast so aus wie in Ostfriesland, nur die Berge im Hintergrund passen nicht.

Morgen geht es dann nach Hitra. Ich freue mich schon auf diese Insel und hoffe, dass mein Norwegen-Wetterglück weiterhin anhält.


09.08

Bin wohlbehalten auf Hitra gelandet. Der Campingplatz liegt mitten in einem kleinen Wald. Also sehr schön. Wo man sich erstmal dran gewöhnen muss, hier wird viel deutsch gesprochen. Soll heißen, hier ist eine überdurchschnittlich große Anzahl von Landsleuten anwesend. Eines lässt sich schon mal feststellen, unter Norwegern war es ruhiger! Außerdem geht einem völlig das Urlaubsgefühl abhanden, wenn man plötzlich die meisten Gespräche versteht ;-).

Nun aber ein paar Worte zu Hitra: die Insel ist doch noch größer, als gedacht und teilweise völlig menschenleer.
Wollte eigentlich einmal komplett rumfahren, hab es dann aber bei Forsnes aufgegeben und dort nur noch auf den Fährenfahrplan geschaut. Vielleicht schaffe ich es diese Fähre zu bekommen, das würde einige Kilometer nach Kristiansund abkürzen.

Lohnt es sich nach Hitra zu fahren? Kommt darauf an, was man unternehmen möchte. Wer einmal ein paar Wochen in einem Ferienhaus in der Einsamkeit verbringen möchte, der ist hier richtig. Wer gerne angelt und Kajak fährt auch. Hat sich für mich die Fahrt gelohnt?
Ohne jeden Zweifel ja! Ich gehöre zwar nicht zu den angesprochenen Zielgruppen, aber ich liebe einsame Inseln. Außerdem kommt man hier einfach durch einen Tunnel hin.
Eine kleine Geschichte noch zum Tunnel: vor dem Tunnel steht ein Schild mit “automatischer Verkehrskontrolle”. Dieses sollte man ernst nehmen, da in der Mitte des Tunnels geblitzt wird, also ungefähr in dem Augenblick in dem man drüber nachdenkt für das Bergaufstück zu beschleunigen.