Norwegen 2004

Briksdalsbreen und Laerdal

16.08.
Heute scheint sich das Wetter dann doch auch mal von seiner unfreundlichen Seite zeigen zu wollen. Nicht das ich auf die Idee kommen könnte, es würde in Norwegen nie regnen. Wenigstens hat es nur morgens geregnet, und als ich um 9 aus dem Zelt gekrabbelt bin pünktlich aufgehört.
Meine eiligen Nachbarn hätten also nur eine halbe stunde warten müssen, dann hätten sie ihr Zelt auch im trockenen abbauen können. Aber manche Menschen müssen sogar im Urlaub um 7 Uhr aufstehen, dass hab ich am Anfang des Urlaubs auch ein paar mal hören dürfen. Das Problem war dann aber bereits  in Schweden behoben.

Da sich der Regen verzogen hatte, die dichten Wolken leider nicht, hab ich doch den Ausflug zum Brigsdalsbreen unternommen. Da danach noch etwas zeit war, stand noch ein Besuch des Tvinnefossen auf dem Programm.
Den hab ich aber leider nicht gefunden, obwohl er ausgeschildert ist. Er soll laut Beschreibung an der Panoramastrasse 613 liegen. Bei schönem Wetter übrigens absolut empfehlenswert, da man einen tollen Blick über den Nordfjord hat.
Achja der Tvinnevossen, der ist dort auch ausgeschildert und man wird auf eine schmale, steile und nicht asphaltierte Straße, besser Feldweg geleitet. Was den Feldweg so “spannend” macht ist die Tatsache, dass keinerlei Ausweichstellen existieren und man zusätzlich noch um mehrere schmale Kehren rum muss. Mit einem größeren Auto möchte ich dort nicht runterfahren.
Unten angekommen hab ich zwar eine Kirche gesehen und einen kleinen Anleger, aber von einem Wasserfall war weit und breit nichts zu sehen! Wie so üblich fehlte im entscheidenden Moment dann auch die Ausschilderung, oder sie war zugewachsen, oder gerade im Urlaub. Manchmal ist es hier echt zum verzweifeln, wenn man etwas sucht. Ist doch beruhigend, dass einige Sachen in Deutschland und Norwegen gleich sind.

Am Brigsdalsbreen wo ich zuerst war, hatte ich aber alles gefunden. Da ist ja auch so ein Trubel, dass der Gletscher nicht zu verfehlen ist. Meine Freunde die Reisebusse waren auch schon dort und mit ihnen jede menge japanische Touris. Natürlich stielecht jeder mit mindestens zwei Kameras um den Hals.

Gletscher haben immer eine eigene Faszination. Wenn man davor steht, dann stört es auch nicht mehr, wenn noch viele andere dort sind. Leider war die Wolkendecke immer noch sehr niedrig, so dass die Fotos etwas blass geworden sein dürften.
Beindruckender ist übrigens der Nigardsbreen, da er etwas größer ist. Auf ihm habe ich vor 2 Jahren auch eine Gletscherwanderung mitgemacht. Ein unvergessliches Erlebnis!
Einige zeit lang, bin ich einfach dort oben geblieben und hab den Gletscher bewundert. In der zeit ging gerade eine Gruppe zur Wanderung los. Wie hab ich die beneidet! Ich durfte allerdings auch einer schwachsinnigen spanischen Familie zuschauen, die mit Turnschuhen auf dem Gletscher rumgeturnt ist. Und das alles für ein Foto, denn unten stand die Mama und hat ihre liebsten dirigiert. Dummheit sollte manchmal bestraft werden, dass war so ein Fall. Da die Dummen aber häufig glück haben, ist auch in diesem Fall nichts geschehen.

Heute Abend sitze ich wieder am Strynsvatnet auf dem Campingplatz und es doch bei ca. 12 grad etwas kühl. Gerne hätte ich die Temperaturen der letzten Woche wieder. Die Vorhersage sieht auch nicht viel besser aus, so dass ich vermutlich bereits  am Donnerstag nach Dänemark übersetzen werde.
Morgen möchte ich bis in die Gegend von Voss fahren, um dann, wenn das Wetter wie angekündigt so bleibt, am Mittwochabend in Kristiansand anzukommen.

17.08.
Hab es doch nur bis nach Laerdal geschafft, nachdem ich nicht die Straße 5 zum Sognefjord genommen habe, sondern über das Gaularfjell die Straße 13 genommen habe. Dort war vor zwei Jahren mein Reisepartner mit dem Motorrad hergefahren und hatte hinterher von den Serpentinen geschwärmt.
Nun auch die Serpentinen sind nicht schlecht, aber die Landschaft stellt das alles noch mal wie üblich in den Schatten. V.a. wenn man sich Richtung Sognefjord bewegt und die Landschaft vom Fjell steil zum Fjord runter abfällt.

Da ich mehr oder weniger auf dem Rückweg in den Süden bin, wollte ich heute etwas strecke machen. Deswegen gab es auch bis Laerdal keine weiteren größeren Ausflüge oder Besichtigungen.
In Laerdal wollte ich dann das nachholen, was ich vor zwei Jahren versäumt hatte, nämlich über den Snøvegen zu fahren. Beim meinem letzten besuch hier war dichter Nebel, so dass sich eine Überquerung nicht gelohnt hätte.
Auch heute war das Wetter nicht perfekt, nachdem es eigentlich den ganzen tag über recht sonnig war und viel besser als gestern. Aber hier zwischen Auerland und Laerdal scheint sich irgendwie ein Regengebiet festgesetzt zu haben, dass sich auch beim schreiben dieser Zeilen am austoben ist. Ich bin also leider bereits  im zelt verschwunden, der PDA mag kein Wasser ;-).
Das Wetter war mir dieses mal aber egal, es war auch kein Nebel, so dass man trotz regen von der Landschaft viel sehen konnte.
Oben angekommen stellte sich eine witzige Zweiteilung des Wetters ein, auf der einen Seiten Richtung Südwesten regnete es und gegenüber schien die sonne. Es hörte sogar auf zu regnen, so dass ich einen schönen Regenbogen bewundern durfte und auch ein bisschen die Landschaft zu Fuß erkunden konnte.
Nach Aurland ist der weg noch wesentlich dramatischer. Es gibt jede menge stellen, an denen man einen großartigen blick auf dem Aurlandfjord hat.
Zum Abschluss hab ich dann noch Flåm besucht, dass mir aber gar nicht gefallen hat. Möchte nicht wissen, was dort tagsüber für ein Tourirummel herrscht. Wahrscheinlich sind dort dann auch wieder die Horden der Bustouris anzutreffen.

Wie sieht der plan für morgen aus? Es wird nach Voss gehen und von dort aus Richtung Stavanger. Dort war ich noch nie, und auch wenn ich auf dem Rückweg bin, so ist auch teil des Urlaubs und deswegen habe ich mich für diese, mir noch unbekannte route entschieden.