Norwegen 2004

Mittelnorwegen Part 1

05.08.
Habe heute meine Reisepläne komplett geändert. Anstatt weiter durch Schweden Richtung norden zu fahren bin ich in Östersund auf die E14 abgebogen, da ich vom schwedischen Mistwetter genug hatte.
Außerdem gab es nach der Trennung keinen Grund mehr die RV17 zu fahren. Die Route ist zwar sehr reizvoll, aber ich kenne sie bereits. Ich werde sicher in den nächsten Jahren auch mal wieder weiter in den Norden fahren, dieses Jahr aber wird Mittelnorwegen erkundet.
In diese Gegend fahren irgendwie nicht so viele Norwegen-Fahrer, obwohl sie sehr reizvoll ist.

Ich werde dann morgen bis nach Namsos fahren und mir dort einen schönen Campingplatz suchen. Dort bleibe ich dann, wenn er mir gefällt einen Tag und werde Rörvik einen besuch abstatten.

Die weiteren Pläne sehen dann so aus, dass ich über Fosen Richtung Süden fahre und dem Fjordgebiet einen besuch abstatten werde. Das reicht dann auch erstmal an Vorplanung.
Das Wetter ist auf jeden fall mal besser als in Schweden, wenn es auch immer mal wieder unmotiviert anfängt zu regnen. Aber das Wetter muss ja auch noch seine Möglichkeiten haben sich zu steigern!


06.08.

Pluscamp Namsos
Heute war der erste Tag, an dem ich mal nicht soviel gefahren bin. Hatte mir auch nur vorgenommen bis nach Namsos zu fahren.
Es war der Tag der Wasserfälle. Insgesamt habe ich drei besichtigt. Der erste war der Formofoss bei Grong. Ein nicht allzu großer, aber trotzdem beeindruckender Wasserfall. Wie immer dürften solche Naturschauspiele im Frühjahr nach der Schneeschmelze am eindrucksvollsten sein.

Als nächstes stand der Fiskem auf dem Programm. Allerdings war mir nicht bewusst, dass von dem Wasserfall nichts zu sehen sein wird, da er Teil eines großen Wasserkraftwerkes ist. Dieses existiert allerdings schon seit dem 2. Weltkrieg. Schön war, dass man die Anlage besichtigen konnte. Natürlich gegen ein Entgelt – wir sind schließlich in Norwegen :-).

Interessant fand ich die Lachstreppe, die in den 80er Jahren gebaut worden war. In einer Hütte kann man sogar durch ein Fenster die wandernden Lachse beobachten. die sind doch größer, als ich sie mir vorgestellt hatte. Teil der Anlage ist auch Lachs-Aquarium, in dem vor allem allerlei wissenswertes zum Lachsangeln vermittelt wird. Mich hätte mehr das Leben der Lachse und ihre erstaunlichen Fähigkeiten, ihren Geburtsfluß wieder zu finden interessiert.
Aber hier ist nun mal die Region der Angler und der Tourismus lebt davon, dass aus ganz Europa begeisterte Angler im Sommer kommen.

Der nächste Wasserfall war der Grungstadfossen. Den kann man sich aber schenken, da er nicht richtig zugänglich ist. Außerdem ist der Anfahrtsweg Stoßdämpfer mordend.

Jetzt noch kurz was zum Campingplatz. Sehr schöne Anlage direkt an der RV17 und witzigerweise neben dem Airport von Namsos.
Morgen wird dann die Insel Vikna erkundet, inkl. Rørvik. Aller Voraussicht nach, werde ich hier noch einen Tag bleiben, also morgen eine kleine Rundtour unternehmen.


07.08.

Ahrrg… Planungen und die Wirklichkeit!
Ok, ich bin wieder in Namsos auf dem Platz, wie geplant. Besser wäre es aber gewesen, wenn ich das Zelt zusammengepackt und mir auf Vikna einen Platz gesucht hätte. Das Wetter war dort nämlich super und ich hätte mir die elendige Rückfahrt erspart.
Auf dem Hinweg hatte noch alles gut geklappt. Die Fähre Lund – Hofles hat mich um 10.30 Uhr mitgenommen und dann ging es weiter nach Rørvik.

In Rørvik hab ich dann dem neu eröffneten Norveg-Museum einen Besuch abgestattet. (Internet: www.norveg.org)
Den Eintritt fand ich mit 80 Kronen etwas happig, rein gegangen bin ich aber trotzdem. Es hat sich auch gelohnt. Ein sehr lebendiges Museum, das die Küstenkultur der letzten 10000 Jahre zum Thema hat.
Im Museum wurde ich auf den Vindmøllerpark aufmerksam gemacht. Dieser steht auf Mellom-Vikna in der Nähe von Garstad. Daneben, dass es dort Vindmøller zu sehen gibt, die ich aus Norddeutschland zu 1000 kenne, hat der Platz den Vorzug, dass er ein gigantischer Aussichtspunkt ist. Man hat einen schönen Rundumblick über die Schärenlandschaft von Vikna. Ein absolut lohnender Fotostopp.

Danach entschloss ich mich wieder zurückzufahren. Was mich aber zu dem Zeitpunkt schon genervt hatte, denn die Inseln haben mir gut gefallen, so dass ich mir hier gerne einen schönen Campingplatz ausgesucht hätte. Aber ging ja nicht, dass Zelt stand noch in Namsos.
Also was blieb mir anderes übrig, als wieder zurückzufahren? Leider hab ich mich dann auf der Rückfahrt verschätzt und die Fähre nach Lund um 3 Minuten verpasst. Da heute Samstag war, würde die nächste erst um 20 Uhr wieder fahren. Also 3 Stunden warten! Darauf hatte ich aber keinen Bock. Also hab ich den Landweg über Kolvereid genommen, ein mordsmäßiger Umweg.

Landschaftlich hat er sich gelohnt, nur die Fähre wäre halt schon angenehmer gewesen.
Aber was solls! Ich bin doch noch angekommen und das Wetter ist noch ganz annehmbar.
Morgen geht nach Fosen. Wie weit weiß ich noch nicht.