Baltikum 2017

Soomaa Nationalpark

Visit Estonia schreibt zum Soomaa Nationalpark “Der Nationalpark Soomaa wurde im Jahr 1993 gegründet, um unberührte Sümpfe, artenreiche Auen, Gehölzwiesen und verschiedene Wälder zu schützen. Die vielfältige Natur, die interessante Kultur der Hängebrücken und Einbaumboote und fünf Jahreszeiten haben dieses Gebiet beliebt gemacht.”

Hört sich doch so interessant, das wir neugierig genug waren um den Nationalpark in unsere Route einzubauen. Von der Kabelfähre im Gauja Nationalpark kommend sind wir am folgenden Tag über die Grenze nach Estland weitergefahren und direkt zum Nationalpark weiter. Da alle drei baltischen Staaten zur EU gehören, findet der Grenzübergang weitgehend unbemerkt statt. Plötzlich ist man in Estland – sehr schön, wer hat schon Lust auf nervige Grenzkontrollen?

Ungefähr in der Mitte des Parks, an einer alten Wegkreuzung liegt das Nationalparkzentrum. Hier wollten wir uns erkundigen, wie es mit Übernachtungen im Park aussieht. Die positive Nachricht, es gibt einige kostenlos nutzbare Lagerstätten, die alle mit Plumpsklo, einer Feuerstelle und wenn man Glück auch mit entsprechendem Holz versehen sind. Wirklich eine tolle Idee die die Esten hier hatten.

Im Nationalparkzentrum wird uns auch ein Besuch eines der Hochmoore empfohlen und außerdem die fünfte Jahreszeit erklärt. Das ist neben den uns bekannten vier Jahreszeit nämlich der Zeitabschnitt, zu dem große Teile des Parks überflutet sind. Bestimmt auch ein schöner Anblick.

Bei der Lagerplatzsuche haben wir wirklich Glück und finden direkt ein schönes Plätzchen am Fluß, mit Feuerstelle und Holz. Die Esten die vor uns dort waren, wollten gerade aufbrechen, als wir ankommen. Fand ich nett, dass die in den letzten Stunden den Platz für uns besetzt  gehalten hatten 🙂 . Hier gilt das Prinzip “wer zu erst kommt hat gewonnen”. In den folgenden Stunden fahren immer wieder Autos vorbei, die offensichtlich auch auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz. Da man als Este aber gerne Platz um sich herum hat, stellt sich niemand dazu, obwohl genügend Platz gewesen wäre. Abends kommt noch eine deutsche Familie mit Wohndose, die haben kein Problem damit sich zu uns zu stellen 😉 . Allerdings werden wir die ruhige Art der meisten Esten noch in den folgenden Tag zu schätzen wissen. Mehr davon dann im Bericht über unseren Besuch auf Hiiumaa.

Am nächsten Tag geht es auf eine kleine Wanderung zum nah gelegenen Hochmoor. Leider wurde der Bohlenweg über das Moor gerade renoviert, so dass wir nur ein kleines Stück rein laufen konnten. Schön zu sehen war allerdings, wie sich das Moor über den umgebenden Wald erhebt, deswegen Hochmoor 😉 .

Hat trotzdem viel Spaß gemacht, auch den beiden Jungs. Wenn nur die doofen Stechviecher nicht wären. Im Hochmoor hat man seine Ruhe, dafür greifen sie einen regelmäßig im Wald an. Den einen mehr, den anderen weniger.

Abends bekommen wir noch überraschend Besuch von unseren estnischen Nachbarn, vom Lagerplatz nebenan. Zumindest auf einen Kollegen der Gruppe traf die Beschreibung “zurückhaltender Este” nicht zu. Der hatte sich so gefreut, Besucher aus Deutschland begrüßen zu können, dass er gar nicht mehr aufgehört hat zu reden 😀 . Solche Begegnungen bieten einem immer die Möglichkeit mal mehr vom Land zu erfahren, als immer dieselben Infos aus den diversen Reiseführern.

So ging auch dieser Tag sehr spät am Lagerfeuer zu Ende. Da es nachts nicht richtig dunkel wurde, haben wir die späte oder frühe Uhrzeit meistens erst bemerkt, wenn wir ins Bett gewandert sind.

Nächstes Ziel die Insel Hiiumaa und die Stadt Haapsalu.