Marokko 2015

Rund ums Erg Chebbi

Wir hatten uns mal während der Vorplanung vorgestellt, dass es doch super wäre, mit den Autos quer durchs Erg zu fahren. Das war allerdings noch bevor der Land Cruiser meinte er müsste ein Loch in einen der Kolben brennen.

Nun waren wir vor Ort und hatten den eigentlich untauglichen Touareg (2. Generation) dabei. Keine Untersetzung, keine Bodenfreiheit, beides Voraussetzungen, um über Dünen fahren zu können. Power hat der Touareg aber genug und ein 8-stufiges Automatikgetriebe. Also sollte eigentlich eine Umrundung des Ergs drin sein, auch wenn es einige Weichsandpisten auf der östlichen Seite des Ergs gibt.

Nach einem letzten Besuch eines lästigen Souvenirverkäufers startet wir gegen 9 Uhr unsere Tour rund ums Erg. Nach einigen Kilometern trafen wir den ersten Guide, der meinte, dass man mit diesem Auto nicht hier rum fahren könne. Hatte er ja irgendwie recht, wir wollte es aber trotzdem weiter versuchen.
Er wollte uns natürlich eine geführte Tour durchs Erg verkaufen, was vielleicht auch gar nicht so verkehrt gewesen wäre. Er vorne weg und ich mit dem Patrol hinterher. Muss man sich vielleicht mal für einen der nächsten Besuche überlegen. Ich hab mich recht lange mit dem Kollegen unterhalten, über alles mögliche. Er konnte sehr gut deutsch, alles selber beigebracht, denn einen Schule hatte er nie von innen gesehen. Stolz war er aber v.a. darauf, dass seine vier Kinder heute alle in Rissani zur Schule gehen können.

Nach der Begegnung kam die erste Weichsand Stelle, die der Touareg allerdings problemlos meisterte. Bodenfreiheit fehlt immer noch, aber mit der nötigen Power pflügte der VW sich sehr gut durch den Sand.
So sind wir dann immer in Sichtweite des Ergs der Piste gefolgt. Fast alles sehr einfach fahrbar, könnte man auch mit einem PKW machen. Der Patrol hat sich bestimmt gelangweilt.

Erkenntnis des Tages war dann auch, dass man so was fahren kann, mehr aber nicht. Die Piste nach Zagora würden wir dem Wagen z.b. nicht zumuten wollen.
Da es unmöglich war, mit dem VW einen Stellplatz in den Dünen anzufahren, sind wir in Merzouga auf einen kleineren, sehr schön gelegenen und liebevoll geführten Campingplatz gefahren. Le Petit Prince – kann ich nur weiterempfehlen. Der Besitzer ist sehr nett und drängt einem auch kein Souvenirs oder Kameltouren auf. Beides brauche ich – Souvenirs verstauben nur zuhause und Kamele schaue ich mir gerne an, drauf reiten muss nicht sein. Außerdem ist das dann auch schon wieder so eine doofen Mummenschanz-Nummer und da hatte ich noch nie Lust drauf gehabt.

Morgen wollen wir dann Richtung Todra-Schlucht fahren, unser Alternativ-Programm mit Touareg. Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf, wenn hoffentlich nächste Woche der Land Cruiser wieder einsatzbereit ist und wir wieder interessantere Strecken fahren können.