Marokko 2013

Ein Luftmassenmesser und WD40

Ich hatte ja schon im letzten Tagesbericht angedeutet, dass der Jeep etwas am rumzicken ist. Woran es genau liegt, wissen wir nicht – aber es verdichtete sich unser Verdacht, dass der Luftmassenmesser (LMM) defekt ist.

Florian hatte am letzten Abend noch mal eine Probefahrt gemacht, bei der zu 70% der Jeep ging wie immer, zwischendurch aber auch mal wieder wie eine alte Oma unterm Sauerstoffzelt. Drehzahlen über 1000 Touren waren kaum zu erreichen. So lässt sich natürlich nicht mehr vernünftig fahren.

Da der Jeep aber zum Schluss der Probefahrt wieder super lief, änderten wir erst mal nur leicht unsere Reiseroute. Wir wollten erst mal über die Nationalstraße Richtung Merzouga fahren, um später auf eine Piste abzufahren. Zuerst lief auch alles super – so ca. 45 Minuten lang, bis wir den ersten Fotostopp einlegten. Beim wieder losfahren, bin ich dem Jeep fast hinten drauf gefahren, denn das Drama ging in den nächsten Akt. So eine Schei… .

20131027-2

Der Fehlerspeicher jammerte, irgendwas mit LMM – da uns die Ideen ausgingen, haben wir den LMM mal raus genommen und genauer angeschaut. Mit viel Phantasie ließ sich auf den Sensoren ein leichter Staubfilm erkennen. Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass man so was mit Kontaktspray wieder beheben kann. Kontaktspray hatten wir keines dabei, aber WD40, welches ja ähnliche Eigenschaften hat. Also einen kleinen Sprühstoß drauf, kurz gewartet und wieder eingebaut
.
Zuerst wollte der Motor dann erst mal gar kein Gas mehr annehmen, nach einigen Minuten warten, lief er wieder wie ein junger Gott. Genial! Der Ausflug ins Erg Chebbi schien gerettet.

Leider war unsere Freude nach einigen Kilometern schon wieder vorbei, die Motorkontrolleuchte ging an, die Elektronik somit ins Notprogramm und der Fehlerspeicher warf irgendwas mit Abgasrückführung (AGR) raus. Zum Glück ließ sich das Notprogramm durch löschen des Fehlerspeichers jeweils wieder beenden. Zumindest für ein paar Kilometern, bis es wieder kam. So machte es natürlich keinen Sinn, bis nach Merzouga zu fahren und wir entschieden uns schweren Herzens die Reise quasi abzubrechen und weiter Richtung Norden zu fahren, um möglichst schnell nach Tanger zu kommen.

Irgendwann verschwanden dann auch die AGR-Fehler wieder – es besteht also noch Hoffnung, dass wir zumindest am morgigen Tag, unserer Marokko-Tour einen würdigen Abschluss geben können.