Bericht vom 07.09.

Florian hatte uns gestern verlassen, dafür haben wir am Abend auf dem Campingplatz Miriam und Andreas aus Köln kennengelernt. Die beiden werden uns zusammen mit ihrem grünen Defender auf den nächsten drei Touren begleiten 🙂 .

Die erste Tour sollte auf den Jafferau gehen. Ich bin den bereits 2007 mal gefahren, Alex kannte ihn auch schon, ich meine aus demselben Jahr. Groß beschreiben braucht man die Strecke nicht, da sich jede Menge Informationen im Internet finden lassen.

Was mir dieses Jahr direkt aufgefallen war, der Zustand der Piste im unteren Teil war wesentlich besser als 2007. Vielleicht kam es mir auch 2007 nur so schlecht vor, weil es damals unsere erste “richtige” Westalpen-Tour war. Davor waren wir zwar schon auf der Assietta gewesen, aber die war 2007 mehr eine Schotterautobahn.

Interessanter zu fahren war der Abzweig zum Fort Pramand. Der Winter hatte ein paar Spuren hinterlassen, es ist etwas enger und oben auf dem alten Fort mit dem Auto zu stehen ist sowieso cool.

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Weiter dann durch den Tunnel, über den Col Basset (ca. 2600m), bis zum alten Fort auf dem Jafferau (etwas über 2800m). Wobei der Begriff Ruine es eher trifft. Das Fort dort oben ist noch aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg und wurde bereits im 1. WK nicht mehr verwendet. Übrigens war der Mont Jafferau im Jahr 1972 auch das Ziel des Giro d’Italia, Sieger war damals der legendäre Eddy Merckx. Ein Foto von diesem Ereignis hab ich bei Flickr.com gefunden.

Im Fort selber gibt es jede Menge verschüttete Gänge und nicht sehr vertrauensvoll aussehende Treppenhäuser. Auch wenn man oben auf dem Dach steht, sollte man mal genauer hinschauen, denn an einigen Stellen schauen schon die Holzbohlen der darunterliegenden Decke raus. Wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis von dem Fort nicht mehr viel mehr übrig ist, als ein Haufen Steine.

Vom Rundumblick her, ist die Tour auf den Jafferau aber einer meiner Favoriten in den Westalpen. Das verfallene Fort ist außerdem auch noch ein gutes Fotomotiv, mit den Bergen im Hintergrund.

Noch eine nette Randgeschichte des Tages: am Fuße des Jafferau haben wir einen Schweizer getroffen, der schon den ganzen Tag auf einen Autostopp gewartet hatte, um bequemer auf den Gipfel zu gelangen 😉 . Wir wären die ersten Geländewagen, die er gesehen hat. Der gute Mann ist wirklich zu beneiden, denn immer am Ende der Hochsaison macht er sich mit seinem Ducato-Camper für ca. 2 Monate auf in die Westalpen, um alte historische Stätten zu besichigen. Seinen Camper hatten wir unten am Abzweig zum Fort Pramand gesehen. Wäre der Tunnel nicht gewesen, dann hätte er auch weiter rauffahren können. Der Camper war etwas höhergelegt, so dass man er die meisten Pisten in den Westalpen gut bewätligen kann.

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Eine sehr interessante Begegnung, denn er hatte viel zu erzählen und kannte sich auch in der Geschichte der Region sehr gut aus. Ich hoffe, dass er noch eine gute weitere Reise hatte. Auf dem Rückweg hab ich ihn mit runtergenommen, bis zum Abzweig zum Fort Foens.

Noch eine Anmerkung: Die Abfahrt nach Savoulx runter kann man sich sparen. Ist langweilig und führt die ganze Zeit nur durch einen staubigen Wald. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass die Abfahrt sehr eng sei, mit vielen engen Kehren und nur was für erfahrene Fahrer. Wer schreibt so einen Blödsinn, weder ist die Abfahrt schwierig, noch eng, höchstens staubig 😉 .