Der Cruiser

Cruiser Tagebuch: The End!

Eigentlich wollte ich schon lange den Reisebericht von unserer Rumänien-Tour veröffentlicht haben, allerdings fehlte mir dazu in den letzten Wochen einfach die Lust. Mir sind einfach andere Sachen durch den Kopf gegangen und musste mich leider darum kümmern, ein neues Reisegefährt zu kaufen.

Was war passiert?
Zwei Wochen Rumänien ohne größere Probleme durchgestanden, der Cruiser lief wie immer, mir war auf jeden Fall nichts bemerkenswertes aufgefallen. Dann auf der Rückfahrt in Österreich auf der Autobahn, unterwegs mit maximal 120 und die deutsche Grenze bei Passau in Sichtweite fängt der Motor plötzlich an zu ruckeln. Sekunden später keine Leistung mehr, noch ein paar Sekunden später brüllt mich die rote Ölwarnlampe an. Bereits zu dem Zeitpunkt war mir klar, dass das vermutliche ein teurer Spaß werden wird. Ölwarnlampe auf der Autobahn ist meistens gleichbedeutend mit Motorschaden, denn die Lampe geht leider erst dann an, wenn es eigentlich schon zu spät ist.

Land-Cruiser-MotorschadenIn den folgenden zwei Stunden auf der österreichischen Autobahn hatte ich dann auch genügend Zeit mich mit der Situation abzufinden. Hilft ja nichts, passiert ist passiert! Mit Mietwagen ging es dann ab Passau zurück in die Heimat, der Cruiser folgte mir auf dem Autotransporter ein paar Tage später.

Folgende Diagnose, die leider typisch für diesen Motor ist, wurde mir nach Analyse präsentiert: Einspritzdüsensitz von einem Injektor undicht, dadurch Verkokung des Injektors und gleichzeitig gelangen Abgase und Ruß ins Motoröl, welche dafür sorgen, dass das Motorölsieb im Sumpf verstopft. Als Folge davon bricht irgendwann der Öldruck für alle oder einzelne Zylinder zusammen. In meinem Fall war der erste Zylinder betroffen, der mangels ordentlicher Ölkühlung die Hitze irgendwann nicht mehr vertragen hat. Leider merkt man als Fahrer davon nichts, außer einem etwas lauteren Motorgeräusch beim Kaltstart und einer mehr oder weniger großen Startwolke, wenn der Wagen mal bergab geparkt war. Beides war mir aufgefallen und ich hatte dieses auch meiner Werkstatt bei der anstehenden Inspektion im Februar mitgeteilt. Leider wurde dort nur das Motorsteuergerät ausgelesen und die Werte der Injektoren waren damals noch alle OK! Wie ich inzwischen weiß, sagt das leider nichts aus, da das Motor-Steuergerät ein gewisses “Fehlverhalten” der Injektoren ausgleichen kann. Leider wird gleichzeitig kein Fehler im Speicher abgelegt.

Injektor verkokt
Injektor verkokt

Nachdem was ich berichtet hatte, hätte die Werkstatt eigentlich nachschauen müssen, ob die “Kundenzufriedenheitsaktion 1KET-015“, denn durchgeführt worden war. Lässt sich bei Toyota in der Datenbank nachschauen und da ist für mein Fahrzeug auch vermerkt, dass diese Aktion noch nicht durchgeführt worden war. Ob man daraus jetzt eine Pflicht der Werkstatt ableiten kann, möge jeder für sich selber entscheiden. Zumindest hatten zwei Toyota-Werkstätten seit November 2011 die Chance gehabt, sich um diese Kundenzufriedenheitsaktion zu kümmern. Haben sie leider nicht gemacht.

So ist also wegen einem Pfennigsteil ein Motor gestorben, Schaden ca. 8.000 Euro, wenn man ihn nicht beim Toyota Händler reparieren lässt.

Nach einigen Tagen des Nachdenkens habe ich mich dann dazu entschlossen, den Schaden nicht reparieren zu lassen. Es macht für mich keinen Sinn ca. 8.000 Euro in ein Auto zu stecken, dass vielleicht noch 9-10.000 Euro wert ist. Auch vor dem Hintergrund, dass ich mitunter mit meinen Autos etwas weiter von der Zivilisation unterwegs bin, ließ mich diesen Entschluss fällen. Ich hätte einfach zu dem Land Cruiser kein Vertrauen mehr gehabt. Eigentlich hatte ich genau deswegen einen Land Cruiser gekauft, weil ich das Vertrauen hatte, dass mich dieses Auto immer nach Hause bringt.

Wenn ich mich mal entschieden habe, dann geht der Rest relativ schnell. Welches Fahrzeug würde als Nachfolger in Frage kommen?

  • Wieder ein moderner Land Cruiser? Nein Danke!
  • Ein HZJ? Zuwenig alltagstauglich und der Saugdiesel ist mir zu lahm!
  • Mitsubishi Pajero? Rundum Einzelradaufhängung ist schon mal nicht so mein Ding, da muss man viel machen, um den so geländetauglich zu bekommen, wie den Land Cruiser
  • Jeep Wrangler? Zu teuer und für die Rubicon-Version gibt es praktisch keinen Gebrauchtmarkt.
  • Nissan Patrol? Hatte ich schon mal gesucht. Ist noch ein echter Geländewagen, mit 2 Starachsen und trotzdem ein bequemer Reisewagen.

Bei der Auswahl musste ich nicht mehr lange nachdenken, ein Nissan Patrol sollte es werden. Normalerweise ein Fahrzeug, was sich in gutem Zustand nicht so einfach finden läßt. Dafür wurden in Deutschland einfach zuwenige verkauft und diese dann häufig als Zugesel verwendet. Zum Glück hat aktuell ein Nissan Händler in Münster eine Halle mit Patrols vollstehen. Nach einigen Telefonaten war dann auch der Passende gefunden. Weiteres dazu dann in einem anderen Beitrag demnächst.